© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 09/18 / 23. Februar 2018

Leserbriefe

Zu: „‘Überzeugt, wie ich es bin’“ von Paul Leonhard, JF 8/18

Betrug an der Bevölkerung

Die SPD gewährt hier ihren Parteimitliedern ein Zweiklassenwahlrecht: eines für alle Walberechtigten und eines zusätzlich für alle SPD-Mitglieder. Noch fragwürdiger als dieser Umstand ist allerdings jener, demzufolge auch jeder Ausländer ohne deutschen Paß SPD-Mitglied werden kann. Das bedeutet, daß die von den Jusos geforderte Basisabstimmung sich nicht nur aus wahlberechtigten Staatsbürgern zusammensetzt, die legal abstimmen dürfen, sondern auch aus 14jährigen Schülern und aus im Ausland lebenden Ausländern! Und was machen die Verantwortlichen in der SPD dagegen? Offensichtlich nichts. Deshalb ist diese Partei für eine verantwortungsvolle Regierung völlig ungeeignet. Das ist ein Betrug an der deutschen Bevölkerung. Die CDU/CSU sollte der SPD schnellstens die rote Karte zeigen, die Zusammenarbeit aufkündigen und mit FDP und AfD eine Regierung unter Markus Söder (CSU) bilden!

Knapp 47 Millionen Deutsche haben im September 2017 gewählt, das waren 76,2 Prozent der insgesamt 61,5 Millionen Wahlberechtigten. Die Zahl der etwa 440.000 SPD-Genossen entspräche hier einem Anteil von deutlich unter einem Prozent. Und dieses soll jetzt bestimmen, ob die Koalitionsverhandlungen erfolgreich waren. Daher ist es um so unverständlicher, wieso die Bundeskanzlerin solchen Leuten so viele wichtige Ministerien überlassen will.

Maria Johann, Paderborn






Zu: „Jährlich eine zehnstellige Summe“ von Martina Meckelein & Christian Rudolf, JF 8/18

Pflichtlektüre für Öffentlichkeit

Dieser gut recherchierte Beitrag müßte, auch von Amts wegen, da wir alle Steuerzahler sind, überall dort plakatiert werden, wo sich zahlreich Bundesbürger treffen oder begegnen, das heißt an und in öffentlich zugänglichen Stellen und Räumlichkeiten. Diese „Pflichtlektüre“ über Mittelverschleuderung auf Kosten einer zunehmenden Alters- und Kinderarmut bei uns Deutschen dürfte für die Regierung ungeahnte und unwillkommene, letztlich aber heilsame Folgen haben. Denn bislang erweisen sich die bisherigen Volksparteien als Anti-Volksparteien, wie es die SPD gerade vorführt.

Der oft strapazierte abschätzige Verweis auf Volksmeinungen als „Stammtischgeschwätz“ gewinnt mit diesem Beitrag eine authentische Dimension, da aktenkundiges, korrektes Beweismaterial vorliegt. Der „kleine Mann“ von der Straße, der von der übrigen Presse dumm gehalten wird, würde sofort merken, wo der Hase läuft.

Friedrich Peter Wilhelm, St. Ingbert






Zu: „GegenAufklärung“ von Karlheinz Weißmann, JF 8/18

Weiße durch Europäer ersetzen

Sowohl die Überschrift „In keinem afrikanischen Land existiert mehr ein weißer Bevölkerungsanteil von mehr als zehn Prozent“ als auch Feststellungen wie „in Algerien, Libyen (...) gibt es keine weiße Bevölkerung mehr“ sind falsch. Sie würden nur richtig, ersetzte man „Weiße“ durch „Europäer“ oder noch zutreffender durch „Nachkommen europäischer Siedler“. Seit dem Altertum sind alle Anrainervölker des Mittelmeers Weiße. Zwischen den Menschen auf Sizilien und denen in Tunesien gibt es in der Hautfarbe keine wesentlichen Unterschiede. Nach der Logik dieses Beitrags wären nur die wenigen restlichen Griechen in der Türkei Weiße, die Türken, Syrer und Palästinenser nicht.

Dr. Volkmar Weiss, Leipzig






Zum Schwerpunktthema: „Auf dem Strich der Hölle“, JF 7/18

Anschauungsunterricht in Köln

Die Darstellungen von Frau Kelle und Herrn Paulus, wie Prostitution unter den Augen der Behörden auch aussehen kann, können interessierte Leser auch selbst beobachten. In Köln, Ausbahnausfahrt A 4 Eifeltor, stehen auf den Parkstreifen circa 30 Wohnwagen. Alle so gekennzeichnet, daß die Clanzugehörigkeit eindeutig geregelt wird. Es sind, aufgrund der Autokennzeichen der Versorger (Gas, Lebensmittel etc.), rumänische Organisatoren dieser offensichtlich geduldeten Prostitution. Die Stadt Köln hat immerhin eine mobile Toilette aufgestellt. Der Dreck und das Drumherum sind in der Tat widerlich. Im Sommer bei hohen Temperaturen sonnen sich die „Sexarbeiterinnen“ in sehr sparsamer Bekleidung.

Es ist eine Schande für die Stadt Köln, daß sie hier solche Tatbestände duldet, zumal Köln ein europaweit bekanntes Bordell hat. Ach ja, das Redaktionsbüro der Zeitschrift Emma, ist nur etwa drei Kilometer entfernt. Aber offenbar interessiert das nicht.

Manfred J. Schmidt, Hürth






Zur Meldung: „Gauck warnt vor zuviel Multikulturalismus“, JF 7/18

Als Bundespräsident zu feige

Der vormalige Bundespräsident Joachim Gauck warnt jetzt vor den Folgen des Multikulturalismus und bewegt sich nun auf Pegida-Pfaden. Kommt seine Einsicht so spät oder hat er es sich als Bundespräsident nur nicht zu sagen getraut? Da die Folgen dieses Multikulturalismus schon vorher absehbar waren, war er wohl als Bundespräsident zu feige. Als weiterhin gut bezahlter Mann kommt er wenigstens nachträglich seiner Christenpflicht nach.

Robert Rührschneck, Stein






Zu: „Die Läuterung wird ausbleiben“ von Thorsten Hinz, JF 7/18

Erfolgreiche Familienbande

Endlich offenbart es sich, worauf Wolfgang Schäuble sich bezogen hat mit seiner Feststellung: „Die Abschottung ist doch das, was uns kaputtmachen würde, was uns in Inzucht degenerieren ließe.“ Der Beitrag des Films zur „Bereicherung unserer Offenheit“ besteht in der perfid-hintergründigen Warnung vor „Zuviel Schäuble“: die Schäuble-Tochter Christine als Degeto-Chefin ließ ihn im Vollbesitz ihrer Verantwortung für „die schon länger hier Lebenden“ produzieren, die Schäuble-Tochter Juliane als Politik-Chefin beim Tagesspiegel bejubelt nach Art einer Doppelagentin die Ergebnisse der erfolgten Bereicherung, die Papa und Schwager zusammen praktiziert haben und immer noch praktizieren.

Gustav Brudy, Stockstadt am Rhein




Zwangsgebühr abschaffen

Es ist eine Schande, daß die GEZ- Zwangsgebühren („Beitragsservice“) für einen solchen Propagandafilm „Aufbruch ins Ungewisse“ zur Verfügung stehen. Hoffentlich wird die GEZ-Zwangsgebühr endlich abgeschafft, damit wir vor solchen Zumutungen verschont bleiben.

Dr. Ulrich Röhr, Hamburg






Zu: „Mit Herz und Verstand“ von Thorsten Hinz, JF 7/18

Bedenklicher Blankoscheck

Jeder Regierungschef und jeder Minister hat zunächst die Interessen des eigenen Landes zu vertreten. Dazu sind die Verantwortlichen nach ihrem Amtseid (Art. 56 GG) sogar ausdrücklich verpflichtet. Und was taten Kanzlerin Merkel 2008 und zuvor die Außenminister Steinmeier und Fischer? Aus der „historischen Verantwortung Deutschlands“ und aus dem „Wissen um die NS-Verbrechen“ haben sie die Sicherheit Israels zur deutschen Staatsräson erklärt. Ist diese aus moralischen Gründen erfolgte und „nicht verhandelbare“ Verpflichtungserklärung gut für Deutschland? Ich meine nein, denn sie stellt Israel selbst für völkerrechtswidrige Handlungen einen Blankoscheck aus.

Günter Zemella, Schwäbisch Hall






Zu: „Die Trümmer waren längst beseitigt“ von Michael Paulwitz, JF 7/18

Historische Verzerrungen

Diesen Artikel finde ich sehr wertvoll gerade wegen der deutlichen Korrektur der unhistorischen Bemerkungen von Sigmar Gabriel und Claudia Roth, wonach die Türken Deutschland wiederaufgebaut hätten. Ich bin 1942 geboren und habe diesen Wiederaufbau unmittelbar erlebt. Es wäre sehr hilfreich, wenn die JUNGE FREIHEIT darlegen könnte, aus welchem Hintergrund und mit welchem Ziel die oben genannten Politiker solche historischen Verzerrungen in die Welt setzen.

Friedbert Erbacher, Uffenheim




Unzählige, fleißige Frauenhände

Als Angehöriger des Jahrgangs 1938 kann ich mich wohl als Zeitzeuge betrachten. Am 4. Dezember 1943 in einem Keller mit verschüttetem Ausgang überlebt (Leipzig, Johannisplatz 6), verfolgen mich noch heute die Bilder der Leipziger Innenstadt nach dem Verlassen des Bunkers. Die riesigen Trümmerberge verschwanden dann in den Nachkriegsjahren. Unzählige fleißige Frauenhände haben aus dem Schutt von Millionen Ziegeln den Mörtel entfernt und damit Baumaterial zur Verfügung gestellt. Diesen Frauen sollte ein gebührender Platz in den Geschichtsbüchern eingeräumt werden, statt eine verlogene Darstellung über die türkischen „Aufbauhelfer“ Deutschlands zu verbreiten.

Klaus Grünert, Bad Schmiedeberg






Zu: „Die Schattenseite von Merkels Energiewende“ von Christoph Keller, JF 7/18

Vermißter Aufschrei

Deutschland ist gerade dabei, seine sichere, zuverlässige und kostengünstige Energieversorgung ins Gegenteil zu verkehren, mit einem Riesenaufwand. Ein Teil der damit zusammenhängenden Probleme wird im genannten Beitrag angesprochen. Mir scheint, die Masse der Menschen, Großkonzerne, Energieversorger, Automobilindustrie usw. haben sich damit abgefunden. Ich vermisse hier einen Aufschrei der betroffenen Bereiche, weil der Ansatz hierzu bereits falsch ist. Ich meine damit die Verteufelung des CO2 als Schuldigen an der vermeintlich drohenden Erderwärmung, für die wir Menschen die Verantwortung tragen sollen, obwohl es hierfür keinerlei Beweise gibt. 

Für mich als Ingenieur ist es unfaßbar, daß bei einer solch unsicheren Beweislage Billionen ausgegeben werden, um das Klima der Erde zu retten. Und Deutschland ist Vorreiter dieses Schwachsinns. Dabei ändert sich das Klima der Erde seit Millionen Jahren ohne menschliches Zutun. Wahrscheinlich sind es die wechselnden Sonnenaktivitäten, die das Klima antreiben, aber niemals der Mensch.

Inzwischen ist der Strompreis um 100 Prozent gestiegen, gute, sichere Kernkraft- und auch Kohlekraftwerke werden stillgelegt, wie von den Grünen gefordert. Wissenschaftler, die den Einfluß des Menschen auf das Klima bezweifeln, erhalten keine Plattform in den Medien, und die Medien verbreiten nur die offizielle Regierungspolitik. Sie informieren einseitig, weder neutral noch ausgewogen. Der Koalitionsvertrag enthält beim Hinsehen soviel Unsinn, daß einem schlecht wird. Solange es keine Speichermöglichkeiten für den Strom gibt, ist es sinnlos, über die Vorteile der erneuerbaren Energien zu sprechen.

Joachim Rescher, Dessau-Roßlau






Zum Schwerpunktthema: „Die deutsche Tragödie“, JF 6/18

Wahrsagung für Österreich

Es ist schön, daß jetzt der „Anschwellende Bocksgesang“ wieder ertönt. Das Echo wird ja lauter. Schön auch, daß man sich an das Buch „Die selbstbewußte Nation“ erinnert. Zum Wiederlesen! Am schönsten wäre es für mich gewesen, wenn man sich auch des einzigen Aufsatzes darin, der sich nicht allein mit binnendeutschen Befindlichkeiten beschäftigt, nämlich meines Essays „Deutschland und Österreich. Über das Hissen der schwarz-rot-goldenen Flagge in Wien“ angenommen hätte. Immanent und subkutan habe ich darin gleich zwei ÖVP/FPÖ-Koalitionen vorausgesagt, die von 2000 (Schüssel/Riess-Passer) und die von 2017 (Kurz/Strache). Ich warte auf verspätete Gratulationen. Der Prognosewert meiner 31 Seiten (in der Taschenbuchausgabe) war jedenfalls hoch.

Prof. Peter Meier-Bergfeld M. A., Feistritztal, Österreich






Zur Meldung: „Vernichtungslager: Polen und Israel streiten“, JF 6/18

Augenzeuge von Erschießungen

Wir lebten mit unserer Familie in jenen schrecklichen Jahren der NS-Herrschaft als Volksdeutsche auf dem Weg „Heim ins Reich“ auch zwei Jahre in Polen (Tarnopol, Galizien). Meine Großmutter, eine sehr gescheite, aufmerksame Frau, beantwortete all meine Fragen wie die einer „Großen“: Ich war gut sechs Jahre alt und stromerte durch die Stadt, wie auch andere Kinder. Wir kamen in einen unheimlichen Stadtteil: es gab dort keine Menschen, alle Türen standen offen, es wehten Wolken von Bettfedern durch die verlassenen Straßen. Auf unseren weiteren Erkundungswegen kamen wir an eine Art Wäldchen. Hier sahen wir: Es wurden Menschen erschossen. Die „Schießer“ trugen dunkle Uniformen. Daneben standen auch Militärs in graugrünen. Wir wurden gesehen, aber nicht fortgeschickt. Wir hüteten uns aber auch, zu nahe hinzugehen.

Zu Hause zurück stellte ich meiner Oma Fragen. Sie wollte die Farbe der Uniformen wissen und sagte: „Das sind Polen. Die Polen sind die fleißigsten Helfershelfer Hitlers, wenn es drum geht, die Juden zu vernichten. Und ihr seid im Ghetto gewesen! In einem leeren Ghetto! Die Bettfedern fliegen dort herum, weil alle Kissen aufgeschlitzt werden. Das machen sie, weil die Juden oft Schmuck und Geld drin verstecken.“

In unserer Wohnung bekochte unsere Oma täglich etwa sechs bis zehn deutsche Wehrmachtsangehörige. Da hörte sie so manches. Nebenbei, im Zimmer neben dem Eßraum versteckte sie ein 16jähriges jüdisches Mädchen. Dort lag ihre Mutter, also meine Uroma, krank im Bett. Sofie, das jüdische Mädchen, mußte immer unter dieses Bett kriechen, wenn die Militärs zum Essen kamen.

Ich habe in all den Jahren danach – bis heute – niemals verstanden, weshalb die Polen nach dem Krieg einen solchen Heiligenschein verpaßt bekamen. Etwa weil fast ganz Polen so streng katholisch ist?

Wanda Carpels, Köln