© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 10/18 / 02. März 2018

Meldungen

Eine deutsche Nasa für die Meere aufbauen?

KIEL. Wenn die SPD-Mitglieder den GroKo-Koalitionsvertrag absegnen, könnte die deutsche Meeresforschung davon profitieren. Für Peter Herzig, Direktor des Kieler Ozeanforschungszentrums Geomar, könne die darin versprochene Vernetzung ihrer Institute zu einer „Nasa für die Meere“ führen. Durch diese Allianz könnte etwas entstehen, was „international führend und sichtbar“ sei. Vor allem würde damit die Voraussetzung geschaffen, damit die Institute endlich ihre „Daten teilen“, in einem neuen Daten- und Rechenzentrum. Zudem ließen sich dann Großprojekte gemeinsam effektiver realisieren. Ganz oben auf der Agenda stehe die Erforschung der Vermüllung der Meere, denn niemand wisse, wieviel Plastik die Ozeane belaste, sagte Herzig der Schleswig-Holsteinischen Landeszeitung. (rs)

 www.geomar.de





Nahrungsverschwendung ein „kulturelles Debakel“

München. Ein Drittel aller Nahrungsmittel landet nicht mehr auf dem Teller, sondern auf dem Müll. Der Durchschnittsdeutsche wirft jährlich 82 Kilo Lebensmittel weg. Was ein Skandal sei, findet der Münchner Lebensmittelrechtler Thomas Mettke. Er führt dies auf einen „Mangel an Achtung und Respekt “ zurück, nicht zuletzt ausgelöst durch Slogans wie „Chemie in unserer Nahrung“, die Lebensmittel als „Gefährdungspotential“ denunzierten. Heute zeige sich dieses gestörte Verhältnis im Lebensstil der „Eliten“, denen Lebensmittel als Statussymbol („Green Food“, „Healthy Wealth“) dienten, während immer mehr Hilfsbedürftige zu den Tafeln drängten. Nahrungsverschwendung sei ein „kulturelles Debakel“ (Zeitschrift für das gesamte Lebensmittelrecht, 6/17). (dg)

 meyerlegal.de





Kosmische Müllhalde mit Lasertechnik vermessen

Stuttgart. Seit Beginn des Raumfahrtzeitalters gelangten 7.500 Satelliten bei 5.250 Raketenstarts in den Orbit, von denen derzeit 1.200 operativ sind. Der Rest ist aber nicht völlig verglüht. Das US Space Surveillance System überwacht daher 23.000 der 29.000 Objekte, die größer sind als zehn Zentimeter. 750.000 Teile zwischen einem und zehn Zentimeter wurden lediglich registriert. Mittelfristig kann dieser Weltraumschrott den Zugang zum All versperren. Das Institut für Technische Physik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt stellt darum jetzt den Aufbau eines Netzwerks von Bodenstationen ins Zentrum von Forschung und Entwicklung. Das Laser-Ranging-System erlaubt präzisere Bahnbestimmungen für Schrottteile, um Kollisionen zu verhindern. Zudem würden „Ansätze“ verfolgt, um mit Laserenergie Schrott aus dem All zu entfernen (Physik Journal, 1/18).

 www.dlr.de/





Erkenntnis

„Ein Klick oder eine Regi­strierung wird rechtlich als gültige und verbindliche Willenserklärung interpretiert, egal ob der Vertrag gelesen oder verstanden wurde. Jeder einzelne Facebook-User hat zugestimmt, daß seine Daten an Behörden wie die NSA übermittelt werden.“

Robert Rothmann, Rechtssoziologe am Institut für Staats- und Verwaltungsrecht der Universität Wien