© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 13/18 / 23. März 2018

Sprengstoffund in Thüringen
Links blind
Michael Paulwitz

Thüringer Extremisten horten zentnerweise Sprengstoff und Chemikalien zum Bombenbau – da müssen doch die Schlagzeilen nur so knallen, Landespolitiker sich der Gefahr für Staat und Demokratie entgegenwerfen und der Generalbundesanwalt sofort die Ermittlungen an sich ziehen, oder? Nicht so im rot-rot-grünen Thüringen, und nicht, wenn die Ertappten ins „Antifa“-Milieu gehören und einer von ihnen Sprecher eines von der Landesregierung preisgekrönten einschlägigen Lobbyvereins ist. Da dauert es dann schon mal ein paar Tage, bis aus der Landesregierung erste lustlose Distanzierungen kommen und wenigstens das LKA ermitteln darf.

Der Fall Rudolstadt verrät viel über das Terrorpotential von Linksextremen, über die tiefe Verstrickung linksgrüner Kreise in diese Szene und ihre skrupellose Bereitschaft, den Staat und seine Ressourcen zur Begünstigung und Bemäntelung ihrer Umtriebe zu mißbrauchen. Was hätte das für eine Welle gegeben, hätten die Bombenbauer die passende rechtsextreme Gesinnung. Die harten Urteile gegen die „Freital-Gruppe“ klingen noch in den Ohren. Solange linke Terrorverdächtige nicht mit demselben Maß gemessen werden, solange die CDU, die als Opposition im Land den Aufklärer gibt, im Bund als Regierungspartei die Finanzierung von „Antifa“-Strukturen weiter mitträgt, lautet das Fazit: Das Medien- und Politik-Establishment ist auf dem linken Auge blind.