© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 13/18 / 23. März 2018

Diagnosen im unteren Bereich
Symptomen des Propheten Mohammed auf der Spur
Werner Olles

Nach „Die Krankheit des Propheten“ (Marburg 2011) legt der Medizinhistoriker Armin Geus nun ein Werk vor, das keine voyeuristischen Bedürfnisse bedient, sondern dem „modischen Kulturrelativismus und den spirituellen Angeboten moderner Schamanen“ Paroli bietet. Es ist daher von größter Relevanz, die diversen Persönlichkeitsveränderungen des „Propheten“ zu untersuchen. So wurde in Mekka offen darüber gesprochen, daß Mohammed seit seiner Berufung zum Propheten wahnsinnig geworden und von Dämonen besessen sei. 

Der vorliegende Beitrag behandelt einige der Umstände aus seinem Familienleben, wobei der Verfasser vermerkt, daß Mohammed nach seiner ersten Ehe, aus der sechs Kinder hervorgingen, keine weiteren Nachkommen zeugte, weder mit den Haremsdamen noch mit wechselnden Sklavinnen. Für Geus liegt zwischen der sexuellen Potenz des Propheten und seiner Zeugungsunfähigkeit eine Diskrepanz, die nur den Schluß zulasse, es habe sich bei ihm um eine erworbene „Impotentia generandi“, eine Infektion des Urogenitalsystems gehandelt, die unbehandelt blieb. 

Dabei geht er auf die neben der traditionellen Ehe bestehende „Genußehe“ ein, die man als legalisierte Prostitution ansehen kann. So legten in den Karawansereien und in Quartieren großer Städte geschäftstüchtige Mullahs Wert darauf, Kaufleuten eine Auswahl an Frauen anzubieten.

Nach dem Tod der ersten Ehefrau geriet Mohammed in eine tiefe Krise. Er heiratete eine Witwe, um sich später mit der sechsjährigen Aischa zu verloben, die als unverbrauchtes Lustobjekt seinen pädophilen Neigungen entgegenkam. Der Verfasser sieht diese sexuelle Verwahrlosung jedoch nicht als Grund moralischer Entrüstung. Es handele sich um „alltägliche Obsessionen“, die sich „in der desaströsen Ichstörung und in den Phasen des Persönlichkeitszerfalls seiner chronisch verlaufenen paranoid-halluzinatorischen Schizophrenie manifestierten“. Doch lerne man „bei vertiefter Lektüre einzelner Suren zwischen halluzinierter Offenbarung und durchsichtigen Lügen zu unterscheiden“. Dahinter entdecke man „den wirren Blick“ des Misanthropen, „der alle Menschen seines Machtbereichs drangsalierte“.

Armin Geus: Potenz und Zeugungsfähigkeit im Leben des Propheten. Blicke auf das Verhältnis von Islam und Sexualität. Basilisken-Presse, Marburg 2018, broschiert, 100 Seiten, 18,60 Euro