© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 14/18 / 30. März 2018

Meldungen

Abschiebungen scheitern wegen fehlender Papiere 

BERLIN. Die Zahl der abgelehnten Asylbewerber, die wegen fehlender Papiere nicht abgeschoben werden können, ist im vergangenen Jahr stark angestiegen. Ende 2017 waren fast 65.000 Ausländer in Deutschland geduldet, weil keine Reisedokumente oder Paßersatzpapiere aus dem Herkunftsland vorlagen, berichten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Die meisten kamen aus Indien (5.743), Pakistan (4.943) und Afghanistan (3.915). Ende 2016 lag diese Zahl noch bei rund 38.000 Personen – ein Anstieg um 71 Prozent. (ls)





Lebenslänglich für den Mörder von Maria L. 

FREIBURG/BREISGAU. Der Mörder der Freiburger Studentin Maria L., der Afghane Hussein K., ist nach Erwachsenenstrafrecht zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Zudem stellten die Richter in ihrem Urteil am Donnerstag vergangener Woche die besondere Schwere der Schuld fest, was eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren nahezu ausschließt. Auch sprach sich das Gericht unter Vorbehalt für eine anschließende Sicherungsverwahrung aus. Der Afghane hatte im Oktober 2016 die 19 Jahre alte Medizinstudentin Maria L. in Freiburg nachts überfallen, vergewaltigt und getötet, indem er sein bewußtloses Opfer in der Dreisam ertränkte (JF 41/17). Hussein K. war 2015 als sogenannter unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Deutschland eingereist. Röntgenuntersuchungen hatten jedoch ergeben, daß K. zur Tatzeit bereits 22 Jahre alt gewesen war. Während der Ermittlungen stellte sich heraus, daß er schon 2013 auf Korfu in Griechenland eine junge Frau überfallen und schwer verletzt hatte. Er war zu zehn Jahren Haft verurteilt worden, durch eine Amnestie aber auf freien Fuß gekommen. (tb)





Union weiter uneinig über Haltung zu Islam 

Berlin. Der ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach hat Parteichefin und Kanzlerin Angela Merkel in der Debatte um den Islam widersprochen. Der gehöre historisch und kulturell nicht zu Deutschland, schrieb der Ex-Politiker am vergangenen Samstag in der Bild-Zeitung. „Deutschland war in seiner langen Geschichte nie Teil des islamischen Kulturkreises“, so Bosbach. „Wir haben keine islamische, sondern eine christlich-jüdische Prägung und Tradition.“ Auch in der Gegenwart habe der Islam „Ausprägungen, die nicht nur dem Verfassungsschutz Kopfschmerzen bereiten“. So sei der Islam „ohne Scharia nicht denkbar.  Trotzdem seien „die unter uns lebenden Muslime selbstverständlich ein Teil unserer Gesellschaft“, meint Bosbach. Angestoßen hatte die Debatte Innenminister Horst Seehofer (CSU) mit seiner Feststellung, der Islam gehöre nicht zu Deutschland. Demgegenüber meinte Merkel in ihrer Regierungserklärung, der Islam sei „inzwischen ein Teil Deutschlands“. (idea/vo)

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