© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 15/18 / 06. April 2018

Meldungen

Osteuropäer rufen ihre Landsleute zurück

Kopenhagen. Die Botschafter aus Polen, Bulgarien, Litauen und Rumänien in Dänemark haben ihre Landsleute gebeten, nach Hause zurückzukehren, um dort nach Arbeit zu suchen. „Wie in Dänemark kämpfen Unternehmen in Litauen darum, Fachkräfte anzuziehen, die sie brauchen. Regierung und Wirtschaft rufen: Wir brauchen dich zu Hause in Litauen“, erklärte Ginte Damusis, die Botschafterin Litauens, nach Angaben von Copenhagen Post Online. Etwa ein Zehntel der in Dänemark beschäftigten Personen sind der Zeitung zufolge Ausländer. Dabei habe sich vor allem die Zahl der osteuropäischen Arbeitnehmer in Dänemark von 32.000 im Jahr 2011 auf 76.000 im Frühjahr 2018 mehr als verdoppelt. Sie arbeiten zum Großteil im Bauwesen und der Landwirtschaft. Mehr als 30.000 Arbeitnehmer kommen aus Polen, dahinter folgen die Rumänen (17.430), Litauer (9.229), Bulgaren (5.827), Letten (3.532) und Ungarn (3.138). (ctw)





SVP-Chef warnt vor Selbstzufriedenheit 

BERN. Der Vorsitzende der Schweizerischen Volkspartei (SVP) Albert Rösti hat seine Partei angesichts der leichten Verluste bei den Berner Regierungs- und Parlamentswahlen vor „Selbstzufriedenheit“ gewarnt. „Bei der Mobilisierung hapert es schon länger. Offensichtlich gibt es eine Selbstzufriedenheit in der Partei, aber auch bei den Wählern, die zum Teil ­resigniert“ hätten, erklärte der 50jährige im Gespräch mit der Berner Zeitung. Wären heute nationale Parlamentswahlen und nicht wie geplant im kommenden Jahr, würde die SVP „wahrscheinlich etwas verlieren“. Daher brauche es „massive Korrekturen und einen Kraftakt in den Kantonen, ­namentlich bei der Mobilisierung und der Kommunikation“. Dennoch, so Rösti weiter, könne von keiner internen Krise gesprochen werden. Die Krise bahne sich vielmehr dort an, wo der Volkswille nicht umgesetzt werde – etwa bei der Ausschaffung krimineller Ausländer oder der lebenslangen Verwahrung von Straftätern. Zwar gelang es der rechtsbürgerlichen SVP, ihre beiden Regierungssitze zu verteidigen; bei den Großratswahlen büßte sie drei Sitze ein. Sie bleibt aber mit 46 der 160 Sitze im Berner Parlament stärkste Kraft. Ihr Wähleranteil sank von 29 auf 26,8 Prozent. (ctw)