© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 15/18 / 06. April 2018

Meldungen

Leistungsträger neigen heute zum AfD-Wählen

DÜSSELDORF. Die politischen Gräben zwischen den Deutschen vertiefen sich. Das ist einerseits die „gut gebildete, gut situierte, urbane Mittelschicht, die von den Entwicklungen der vergangenen Jahre und der Globalisierung insgesamt am meisten profitiert. Diese Menschen blicken auch sehr positiv und optimistisch in die Zukunft“, erklärte der Meinungsforscher Richard Hilmer im Gewerkschaftsmagazin Mitbestimmung. Ein großer Teil der Unter- und der unteren Mittelschicht sei pessimistisch. „Auch gut Situierte stehen der Großen Koalition zum Teil verhalten gegenüber, weil sie mit einzelnen Entwicklungen nicht einverstanden sind – insbesondere im Hinblick auf die Migrationspolitik sowie die Europäische Integration und den Euro“, so der frühere Infratest-Chef, der mit seiner Agentur Policy Matters die Studie „Was verbindet, was trennt die Deutschen“ verfaßte. Die „Mißachteten Leistungsträger“ hätten das Gefühl, daß ihre Arbeit nicht entsprechend geschätzt werde. „Diese Gruppe stand früher eher in der linken Mitte und war stark an den Volksparteien orientiert. Heute neigt sie zum Protest – auch in Richtung AfD“, so Hilmer. Ähnliches gelte für viele Arbeiter, die in den Gewerkschaften organisiert sind. (fis)

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Baukindergeld löst nicht die Wohnungsprobleme

BERLIN. Der Ökonom Claus Michelsen glaubt, daß das versprochene neue Baukindergeld meist in höheren Bau- und Immobilienpreisen verpufft. „Um die Erschwinglichkeit von Wohneigentum mittelfristig zu sichern, müßte vielmehr ein ausreichendes Angebot an Bauflächen bereitgestellt werden. Eine Eigentumsförderung alleine löst die grundlegenden Probleme nicht“, erklärte der Konjunkturexperte des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Wochenbericht 13-14/18). „Baureifes Land kostet dort, wo mehr als eine halbe Million Menschen leben, heute rund 60 Prozent mehr als im Jahr 2010. In Städten mit mehr als 200.000 Einwohnerinnen und Einwohnern sind es sogar 90 Prozent.“ Dies sei ein klares Indiz, daß die Reserven für Baugebiete allmählich aufgebraucht seien. (fis)

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Zahl der Woche

Drei Millionen Kia-Pkw wurden seit der Werkseröffnung 2006 im slowakischen Sillein (Žilina/Zsolna) für den europäischen Markt gebaut. Erfolgreichstes Modell der Niederlassung des südkoreanischen Autokonzerns war mit 1,4 Millionen Einheiten der SUV Kia Sportage. (Quelle: press.kia.com/de)