Während die österreichische Regierung bereits einen Schritt weiter ist und bis zum Sommer ein Kopftuchverbot an Kindergärten und Grundschulen plant, nimmt die Politik hierzulande nicht mal die Vollverschleierung generell ins Visier. Die Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes stellt sich dagegen. „Ohne ein Verbot wird es in Deutschland bald sehr viel mehr Vollverschleierung geben“, heißt es in einem Positionspapier. Dieses nennt auch Verantwortliche und kritisiert, daß das Infragestellen der Praktik in linken Kreisen oft fälschlicherweise als „rassistisch, islamophob oder (neo)kolonialistisch“ diskreditiert werde. Die AfD unterstützen, die bereits im Februar im Bundestag einen Antrag auf Verbot der Vollverschleierung stellte, möchte die Organisation jedoch nicht. „Wir grenzen uns ganz eindeutig von dem rückwärtsgewandten Frauenbild der AfD ab“, sagte Vorstandsmitglied Hania Luczak der dpa. Mit welchen Parteien – der AfD-Vorstoß wurde abgelehnt – die Frauenrechtler ihre Forderung umsetzen wollen, bleiben sie allerdings schuldig. Immerhin reicht die politische Realitätswahrnehmung aber noch aus, um zu bedauern, „daß sich alle reflexartig vom Thema Vollverschleierung abwenden, nur weil auch die AfD für ein Verbot ist“.