© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 18/18 / 27. April 2018

Meldungen

Politischer Zwang zu „grünen Investments“?

BERLIN. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) warnt vor dem kommenden Zwang zu „grünen Investments“. Die Umsetzung der Klima- und Nachhaltigkeitsziele der EU sei ein wichtiges gesellschaftliches Anliegen und eine Förderung des Marktes sei sinnvoll. „Allerdings wäre es ein unzulässiger Eingriff in die Anlagefreiheit der Versicherer, wenn aus politischen Erwägungen heraus die Kapitalanlagen in die eine oder die andere Richtung gelenkt werden und die zugrundeliegenden Risiken dabei außer acht blieben“, heißt es in dem GDV-Papier „Positionen der deutschen Versicherer 2018“. Es wäre falsch, „wenn die Politik über verringerte Eigenmittelanforderungen grüne Investments bevorzugen würde, ohne daß solche Anlagen tatsächlich geringere Risiken aufweisen“. Dies könne zu Preisblasen und Fehlallokationen führen: „Das wäre nicht gut für die Finanzstabilität und alles andere als nachhaltig, insbesondere für die Kunden“, warnt der GDV. Eine solche grüne Bevorzugung wäre nicht vereinbar mit der erst Anfang 2016 eingeführten EU-Richtline Solvency II, die höhere qualitative Anforderungen an das Risikomanagement der privaten Versicherungen stellt. (fis)

 www.gdv.de/




Privathaftpflicht: Höhere Deckungssummen nötig

HAMBURG. Der Bund der Versicherten (BdV) warnt vor veralteten Privathaftpflichtversicherungen. „Unsere Erfahrung zeigt, daß die Versicherungssummen oft viel zu gering sind. Das muß sich ändern, denn nur mit einer ausreichend hohen Summe von mindestens fünf Millionen Euro besteht existentieller Versicherungsschutz“, warnte BdV-Sprecherin Bianca Boss. Bei Deckungssummen von nur einigen 100.000 Euro sei der Schutz vor einem existentiellen Risiko nicht gegeben. Dasselbe gelte für andere Policen wie Haus- und Grundbesitzer- oder Tierhalterhaftpflichtversicherungen. „Eine ausreichend hohe Deckungssumme und bessere Bedingungen müssen nicht teurer sein als Altverträge. Verbraucher können von einem Anbieter- beziehungsweise Tarifwechsel also unter Umständen in doppelter Hinsicht profitieren“, so Boss. (fis)

 www.bundderversicherten.de





Zahl der Woche

Auf 10,7 Milliarden Euro summierten sich 2017 die Überschüsse der deutschen Kommunen. Die Einnahmen lagen – dank größerer Bundeszuweisungen – mit 258,4 Milliarden Euro um 4,6 Prozent höher als im Vorjahr. 26,7 Milliarden Euro davon flossen in Sachinvestitionen. (Quelle: Statistisches Bundesamt)