© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 20/18 / 11. Mai 2018

Zitate

„Religion ist keine Privatsache mehr, es ist ein Streitfall. Dabei spielt es keine Rolle, ob man für Kreuze in Ämtern ist oder dagegen, für oder gegen das Kopftuch oder die Kippa. So rum oder andersrum, der öffentliche Raum wird religiös aufgeladen. Am Ende setzt sich derjenige durch, der am lautesten schreit, daß seine religiösen Gefühle verletzt werden. Und die Klügeren geben nach. Damit die Lage nicht eskaliert.“

Henryk M. Broder, Publizist, auf „Welt-online“ am 2. Mai 2018





„Weil Haushalte in Zahlen geronnene Politik sind, geben sie zuverlässiger als alle politischen Reden Auskunft über das tatsächliche Programm in Berlin und Brüssel.  Angesichts der bedrohlichen Weltlage müßte viel mehr in Bildung und Verteidigung investiert werden. Aber die Große Koalition hat ja schon verkündet, gern mehr Geld nach Brüssel zu überweisen. Also wird der deutsche EU-Beitrag steigen – wohl um einen zweistelligen Milliardenbetrag, natürlich jedes Jahr.“

Holger Steltzner, Herausgeber der „FAZ“, in der „FAZ“ vom 3. Mai 2018





„Ich kämpfe für eine Gesellschaft, in der eine jüdische, arbeitslose, lesbische She-Male im Bikini betrunken knutschend an jedem Ort mit einer stillenden, schwarzen, behinderten Ex-Muslima mit Kopftuch auf der Straße tanzen kann – ohne Angst um ihre Existenz haben zu müssen.“

Sascha Lobo, Blogger, auf der Digitalkonferenz Republica am 3. Mai 2018





„Wer behauptet, unsere Neumitglieder wären alles Hipster, erzählt Quatsch. Der war noch bei keinem Neumitgliedertreffen. Die Partei verändert sich, wie alles sich verändert. Wir kämpfen um jeden, aber opportunistisch sind wir nicht. Ich sage den Leuten immer: Ich kämpfe gerne an Ihrer Seite gegen Hartz IV. Aber ich werde nicht an Ihrer Seite gegen Flüchtlinge kämpfen. Das geht für die Linke nicht.“

Katja Kipping, Vorsitzende der Linken, auf „Zeit Online“ am 6. Mai 2018





„In der Funkbetriebssprache gibt es eine Regel, die jeder Soldat verinnerlichen muß: ‘Denken, drücken, sprechen’. Wenn man am Funkgerät losplappert, ohne vorher nachgedacht zu haben, kommt meist nur Mist raus. Das ist in der Politik und den Sozialen Medien ähnlich.“

Georg Pazderski, Stellvertretender Parteivositzender der Alternative für Deutschland, in den „Potsdamer Neuesten Nachrichten“ am 6. Mai 2018





„Moskau denkt auch über ein Vierteljahrhundert nach dem Ende der Sowjetunion noch immer in den Kategorien einer Großmacht, es denkt in Hauptstädten und Territorien. Russische Politiker reisen nach Washington, Berlin, Paris. Man telefoniert mit Kanzlerinnen und Präsidenten. Man findet große pluralistische Organisationen, in denen Malta so viel zu sagen hat wie Frankreich oder Deutschland, einfach nur lächerlich. Man ordnet die Welt in stark und schwach.“

Markus Ziener, Professor für Journalismus und Unternehmenskommunikation, im Deutschlandradio Kultur am 7. Mai 2018