© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 20/18 / 11. Mai 2018

Leserbriefe

Zu: „Kruzifix noch amol!“ von Wolfgang Ockenfels, JF 19/18

Wahlkampfmanöver

Ihr Beitrag gibt treffend wieder, was Sache ist. Dabei sollten zwei Sichtweisen deutlich erwähnt werden: Einmal dürfte es jedem mündigen Bürger hierzulande ins Auge fallen, daß dieser „Kreuzerlaß“ des Herrn Söder ausgerechnet im Jahr der bayrischen Landtagswahl publiziert wird – was die CSU umgekehrt reflexartig als Populismus abtäte, käme das gleiche Ansinnen eines „Kreuzerlasses“ von der AfD. Diese Aktion der CSU nicht als reinen Wahlkampf zu begreifen – dazu muß man schon „weiß-blau-äugig“ sein. Denn erst werden die Kreuze zugunsten muslimischer Religionsfreiheit in unserem Land abgehängt, und nun – fünf Monate vor der Landtagswahl – erinnert sich die CSU plötzlich wieder an das C in ihrem Logo. Kritiker betonen zu Recht die Trennung von Kirche und Staat – billigen aber gleichzeitig dem Islam zu, sozusagen seine Religion als Staatsangelegenheit zu begreifen.

Würde das Kreuz nur als kulturelles Symbol gesehen, so Kardinal Marx, werde das Kreuz im Namen des Staates enteignet. Damit hat er recht. Aber: Wie war das mit Herrn Marx und Herrn Bedford-Strohm am Tempelberg? Wie glaubwürdig sind kirchliche Würdenträger als Vorbild, wenn sie vor Muslimen und Juden ihr getragenes Kreuz verbergen?

Wolfgang Kahl, Augsburg




Ohne Kreuz auch kein Feiertag

Seit der evangelische Bischof und der Kardinal aus Deutschland auf dem Tempelberg ihr Kreuz und damit Christus verleugnet haben, können diese doch nicht mehr für die Christen sprechen. Deshalb lobe ich mir Markus Söder, der auch im Gegenwind zu seinem christlichen Glauben steht. Diese Amtskirche kann und muß außerhalb erneuert werden. Alle, die sich wegen Kreuzen in öffentlichen Gebäuden mokieren und als störend empfinden, aber die bezahlten christlichen Feiertage mitnehmen, sind noch scheinheiliger als diese Bischöfe. Wer keine Kreuze will,  sollte sich auch für die ersatzlose Abschaffung aller christlichen Feiertage einsetzen. Das eine ohne das andere gibt es nicht.

Heinz Walde, Stuttgart




Dilemma auf dem Wahlzettel

Der letzte Satz in der Kolumne von Wolfgang Ockenfels verdeutlicht das Dilemma, Zitat: „Einstweilen genügt es, bei der nächsten Wahl das Kreuz an der richtigen Stelle zu machen.“ Herr Ockenfels hätte recht, wenn es eine „richtige Stelle“ für mein Kreuzchen gäbe. Auch die „richtige Stelle“ für das Kreuzchen bei einer „Partei der Nichtwähler“ finde ich nicht. Die AfD als recht neue Partei ist für mich (noch) nicht ankreuzbar. Es fehlt mir eine Bezugsperson, die mich auch persönlich anspricht. Trotz parlamentarischer Demokratie, „angekreuzt“ werden letztlich Personen.

Wolfgang Peter, Lingen






Zu „Aufgeschnappt / Grand ohne Kopftuch“ von Matthias Bäkermann JF 19/18

Ungebremste Kirchenaustritte

Angst wird mir schon lange. Denn die christliche Kirche hat sich schon selbst aufgegeben. Der „Heilige Vater“ hat schon vor Jahren „armen Muslimen“ die Füße gewaschen. Hohe kirchliche Würdenträger legten ihre symbolträchtigen Kreuze ab. Daß Christen wegen islamischer Riten ihr christliches Haus verlassen müssen und Kirchen Moslems Kirchenasyl geben, ist unfaßbar und mehr als beängstigend. Deshalb werden die Kirchenaustritte ungebremst weitergehen.

Robert Rührschneck, Stein






Zur Meldung: „Richter gewährt einem Intensivtäter Haftbonus“, JF 19/18

Nur deutsche Richter glauben das

Ich bin seit meiner Pensionierung als bayerischer Schulleiter (2010) ehrenamtlicher Mitarbeiter in der JVA Bamberg und erteile dort Sport. Ich treffe Häftlinge aus aller Herren Länder: Afrika, Ost- und Südosteuropa, ja sogar aus Ostasien. Von erhöhter Haftempfindlichkeit bei den jungen Gefangenen habe ich bisher nichts gespürt. Die müßte eher den wenigen Deutschen zugestanden werden, denn die haben keinen leichten Stand. Zudem sind unsere jungen Männer, wie ich feststellen konnte, nicht mehr in der Lage, selbst mental nicht, sich zu wehren – eine Folge der schulischen Antigewaltkurse, die ich an meiner Schule nicht durchführen ließ. Weil Raufen, also Kräftemessen, schon als Gewalt bezeichnet wurde, führte dies zu hysterischen Reaktionen mancher Schulleiter. Zu glauben, daß der Aufenthalt in einem deutschen Gefängnis (mit Rundumversorgung) als Strafe von den Afrikanern und Osteuropäern empfunden wird, glauben auch nur deutsche Richter. Vielleicht sollten diese einmal vier Wochen Praktikum absolvieren, um ihre Realitätsverluste zu kompensieren.

Erwin Reus, Oberst d.R., Rektor i.R., Stegaurach






Zu: „Legal, illegal, piepegal“ von Felix Krautkrämer&Christian Vollradt, JF 19/18

Horst heißt die Behörde

Ihrem ansonsten wiederum sehr guten Artikel muß ich eine kleine (rechtliche) Korrektur hinzufügen: Es gibt keinen „obersten“ Dienstherrn, sondern einen Dienstherrn und eine oberste Dienstbehörde. Im vorliegenden Fall ist Horst Seehofer oberste Dienstbehörde; Dienstherr ist das BMI.

Detlef Lenkawa, Schiffweiler






Zu: „Frust an der Förde“ von Christian Vollradt, JF 19/18

Demokratiefeindliche Großstadt

Ähnlich wie die Situation an der Förde muß man sich die Situation in Paderborn vorstellen. Eine Gastwirtsfamilie wurde bedroht, so daß Veranstaltungen der AfD gekündigt wurden. Man muß abends durch den Kreis fahren, um sich noch informieren zu können. Demokratiefeindliche Gruppierungen sind zu stark. Und das in einer Großstadt.

Ferdinand von Lekow, Paderborn






Zu: „Im Fettnapf“ von Christian Schreiber, JF 18/18

Schäubles Medizin probieren

Zur parlamentarischen Anfrage der AfD betreffend die Entwicklung der Behindertenzahl in Deutschland seit 2012 und nach deren Zusammenhang mit Heiraten innerhalb von Familien mit Migrationshintergrund möchte ich an den ehemaligen Bundesfinanzminister Dr. Schäuble erinnern, der auf dem Höhepunkt der Masseneinwanderung diese als erwünschtes Gegenmittel gegen die von ihm befürchtete Inzucht in unserem 80-Millionen-Volk befürwortete. Daher scheint es angemessen, die Wirksamkeit der verordneten Medizin einmal überprüfen zu lassen. Ob das freilich den Anforderungen der Politischen Korrektheit entspricht, sei dahingestellt; in dieser für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes so bedeutsamen Fertigkeit weist die AfD ja – anders als die etablierten Parteien – erhebliche Defizite auf.

Dr. Kuno Hinrichs, Fürth






Zu: „Im Teufelskreis der Ängste“ von Dirk Glaser, JF 18/18

Bewährte Fehlleistungen

Die Fehlleistung des Chefredakteurs Kläsener ist kein Einzelfall. Der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag hat sich bereits zuvor vielfach als unseriös präsentiert. Negatives über Windkraftwerke, die in Schleswig-Holstein und seinen angrenzenden Meeren verheerende Folgen haben, wird in der Berichterstattung nahezu vollständig unterdrückt. Über die AfD wird Unwahres verbreitet usw. usf. Das ist insofern nicht gleichgültig, als der shz in Schleswig-Holstein hinsichtlich der Lokalpresse nahezu ein Monopol innehat.

Dr. Hans-Joachim Zielinski, Sylt






Zu: „Hatespeech aus der Zone“ von Thomas Schäfer, JF 18/18

Besser den Schwarzen Kanal

In Ihrem Beitrag über Karl-Eduard von Schnitzler und seiner Sendung „Der schwarze Kanal“ berichten Sie von der Idee der AfD, für lügende Pressevertreter einen Eduard-von-Schnitzler-Preis

auszuloben. Das finde ich grundsätzlich gut. Für mein Dafürhalten aber dürfte die Preisverleihung mit seinem Namen jedoch für Widerstand sorgen, da sie in die Persönlichkeitsrechte des Namensgebers eingreift. Mit Sicherheit würden die Angehörigen von Schnitzler dagegen vorgehen. Wogegen jedoch niemand etwas einzuwenden hätte, wäre die Vergabe eines „Schwarze Kanal“-Preises.

Bernd Seidel, Köln






Zu: „Pankraz, Reinhard K. Sprenger und die echte Moral“, JF 17/18

Gott, Mose und Jesus fehlen

Wie immer las ich mit großem Interesse diese Kolumne und war sehr gespannt auf das, was Pankraz zur Moral zu sagen hat. Dabei hat er sehr weit, bei Sokrates und Aristoteles, ausgeholt, aber warum hat er Gott, Mose und Jesus dabei außer acht gelassen? Schließlich steht in den Zehn Geboten (2 Mose 20, 2-17) und (5 Mose 5,6-21) sowie im Gebot der Liebe (Johannes 15, 9-17) und dem Doppelgebot der Liebe (Markus 12, 29-31) alles, was wir an Moral und gegenseitiger Rücksichtnahme brauchen. Wenn wir uns daran halten würden, hätten wir bereits das Paradies auf Erden. Wahrscheinlicher ist es, daß sich die Menschen über die Auslegung dieser Texte bereits wieder in den Haaren liegen würden. Siehe allein schon die unterschiedliche Zählung der Gebote.

Helmut von Brandis, Iphofen







Zu: „Weder Maß noch Moral“ von Günter Zehm, JF 17/18

Brutale Argumentationshilfe

Günter Zehm arbeitet in seinem scharfsinnigen Text die Problematik und Widersprüchlichkeit der „68er-Revolte“ überzeugend heraus. Gestatten Sie mir, daß ich noch zwei Anmerkungen hinzufüge. 1.) Meinungsfreiheit: Als Student an der FU in Berlin vertrat ich 1967 im Gespräch mit einem Anhänger der neuen Glaubenslehre eine andere Meinung; plötzlich brach dieser das Gespräch ab und drohte mir brutale Prügel an. 2.) Die neuen Grundbedingungen einer „gereinigten“ deutschen Gesellschaft bedeuten nach den Vorstellungen des Herrn Jürgen Habermas (laut Rudolf Willeke, 2003) unter anderem die Ent-Christlichung der Öffentlichkeit, die Ent-Institutionalisierung der Gesellschaft, die Ent-Ethisierung des Rechts, die Ent-Kriminalisierung des Verbrechens, die Ent-Pathologisierung der Krankheit und die Ent-Ästhetisierung der Kunst. – Die geistige Situation der deutschen Gesellschaft im Jahre 2018 und ihre Verkommenheit im Hinblick auf die Probleme und Nöte des eigenen Volkes werden von Herrn Zehm in der Formulierung „Weder Maß noch Moral“ genau erfaßt; die Träger dieser Not und dieses Verfalls sind die deutsche politische Klasse und die Medien. Rolf Peter Sieferle konnte diese Gesellschaft nicht mehr ertragen; ob er richtig handelte, ist eine andere Frage.

Klaus Fleischmann, Kaarst






Zu: „Ein sinnloser Einsatz mit höchster politischer Bedeutung“ von Paul Rosen, JF 17/18

Aber nicht unbewaffnet

Sie schreiben hier, daß es sich bei den Soldaten in Kambodscha um „unbewaffnete Sanitäter“ handelte. Das ist so nicht richtig. Die Bewachung des Feldlazaretts wurde durch die Ghanaer gestellt. Vor den Wahlen haben wir ein Schießen mit der vorhandenen STAN-Waffe für diejenigen Reservisten durchgeführt, die jahrelang keine Waffe in der Hand hielten (und trotzdem in den Einsatz geschickt wurden). Während der Wahl wurden die Waffen ausgegeben, da mit Unruhen gerechnet wurde, und jeder Soldat war bewaffnet, sobald er das Lazarett verließ.

Adalbert Kühn, Kapitänleutnant a.D., Wilhelmshaven






Zu: „Forscher helfen Maja“ von Volker Kempf, JF 15/18

Nicht den Grünen überlassen!

Das Thema Insektensterben sollten wir nicht nur den Grünen überlassen. Schließlich hat es Folgen für jeden einzelnen. So ist es still in meinem Garten! Die Kirschbäume dort stehen in voller Blüte. Doch es ist keine Biene, keine Fliege und kein Käfer daran zu sehen. Ich habe Angst. Ich habe zwei Kinder, was sollen sie in der Zukunft essen? Ohne unsere Insekten wird unser Speiseplan klein, sind unsere Lebensmittelmärkte leer. Brot hätten wir, nur ohne Sonnenblumen-, Leinsamen- und Kürbiskerne. Kein Insekt da, um sie zu bestäuben. Keine Him-, Brom-, Erdbeeren oder Rosinen mehr für unser Müsli. Keine Tomatensauce für die Pizza, kein Senf oder Ketchup für die Bratwurst zwischendurch, ohne Insekten. Kein Zucker für den Kuchen, den Pudding, die Limo oder Schokolade. Ja, auch die Zuckerrübe gäbe es nicht ohne unsere Insekten.

Ich verstehe nicht, warum die Menschen sich um die Dieselabgase sorgen machen, wenn keiner mehr da ist, der das Dieselauto fahren kann, weil wir einfach durch das Aussterben unserer Insekten verhungert sind. Über die Flüchtlinge und die Islamisierung Deutschlands mache ich mir schon lange keine Gedanken mehr, sie werden mit uns hungern. 

Der Löwenzahn beginnt zu blühen. Doch keine Biene, Hummel oder Käfer sind da, um sie zu bestäuben. Werden wir unseren Enkelkindern die Pusteblume nur noch im Bilderbuch zeigen können?

Und welche Edelfische wollen wir angeln und essen, wenn sämtliche Insektenlarven im Wasser durch die Insektizide umgebracht wurden? Auch Hecht und Zander leben in jungen Jahren von Kaulquappe und Co. Unsere Frösche von Fliegen. Wo sind die „duftenden“ Misthaufen aus unserer Kindheit und die Millionen von Insekten, die darauf lebten? Es gibt nur noch stinkende, giftige Gülle, die auf unseren Monokulturfeldern ausgebracht wird. Drumherum legen wir zum Schein „Blühstreifen“ an, für die Insekten. Diese bringen wir dann gleich mit um, mit dem neusten Insektizid, welches gleich noch in die Fortpflanzung der Insekten eingreift. Wir haben in 35 Jahren bisher 75 Prozent der Insekten umgebracht, das sind 2,1 Prozent pro Jahr, den Rest schaffen wir locker in ein bis zwei Jahren, wenn die breitflächige Anwendung von Insektiziden nicht gestoppt wird.

Denise Voigt, Cottbus