© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 21/18 / 18. Mai 2018

Meldungen

Bischöfe schockiert über Anschläge auf Kirchen  

LAUSANNE. Nach den drei Anschlägen auf eine katholische und zwei protestantische Kirchen in Surabaya auf der Insel Java, bei denen 13 Menschen starben, haben sich die indonesischen Bischöfe schockiert gezeigt. Vor allem sei es entsetzlich zu wissen, daß eine fünfköpfige Familie als Attentäter aktiv wurde, zitiert die Agentur Agencia Fides den Generalsekretär der Indonesischen Bischofskonferenz, Pfarrer Siprianus Hormat. Deren eigentliches Ziel sei ein Polizeiposten gewesen, doch da dieser gut geschützt sei, wurde beschlossen, Kirchen anzugreifen, so Hormat. Die Bischöfe bemühten sich nun um interreligiösen Dialog und denken über gemeinsame Initiativen zwischen christlichen und muslimischen Religionsvertretern nach, um Gewalt, Haß und Terrorismus zu verurteilen. Heute, so Hormat weiter, „leben wir in einer Situation, die von Spannung und Angst geprägt ist, aber die katholische Kirche hat volles Vertrauen in den Präsidenten, die öffentlichen Institutionen, die ganze Gesellschaft, wenn es darum geht, den Extremismus zu stoppen, der die Gesellschaft“ vergifte. (ctw)





Österreich: Anklage und  Freispruch für Identitäre 

GRAZ/WIEN. Die Staatsanwaltschaft Graz hat gegen zehn führende Vertreter der Identitären Bewegung Österreich (IBÖ) sowie gegen sieben Sympathisanten eine Anklage wegen Verhetzung und Bildung einer kriminellen Vereinigung, teils auch wegen Sachbeschädigung und Nötigung eingebracht. Das teilte die Behörde nach Angaben der Presseagentur Apa mit. Seit ihrer Gründung hätten IBÖ-Vertreter ihre „fremdenfeindliche Ideologie durch provokante Aktionen, Internetauftritte, Demonstrationen, Stammtische, Plakatierungen sowie den Verkauf von Propagandamaterial über ein von zwei der Angeklagten im Jahr 2016 eigens dafür gegründetes Unternehmen zu verbreiten“ versucht. Dabei nutzten sie laut Staatsanwaltschaft auch die in der „Bevölkerung stetig zunehmende Angst vor radikal-islamistischen Terroranschlägen, um den Islam generell mit islamistischem Terror gleichzusetzen und jede in Österreich lebende, der muslimischen Bevölkerungsgruppe zuzuordnende Person als potentiell terroristisch“ darzustellen. Während die Grazer Staatsanwaltschaft Anklage erhob, wurde der im März verkündete Freispruch des Bezirksgerichts Baden für 17 IBÖ-Mitglieder rechtskräftig. Hintergrund war eine Aktion, bei der Aktivisten 2016 die Bühne des Audimax der Uni Wien gestürmt hatten, auf der Asylbewerber „Die Schutzbefohlenen“, ein Stück von Elfriede Jelinek, aufführten. Sie entrollten ein Transparent mit dem Titel „Heuchler – Unser Widerstand gegen eure Dekadenz“ und verschütteten Kunstblut. Die Staatsanwaltschaft  hatte ihnen die Störung einer Versammlung sowie Körperverletzungen vorgeworfen. (ctw/ha)