© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 21/18 / 18. Mai 2018

Zeitschriftenkritik: Umwelt & Aktiv
Im amerikanischen Interesse
Werner Olles

Mit der neuen Ausgabe von Umwelt & Aktiv, der „Zeitschrift für gesamtheitliches Denken“, werden dem Leser anstelle der bisher 44 nicht nur 48 Seiten geboten, die Neugestaltung beinhaltet auch mehr Platz für Bilder und optische Auflockerungen. Eine modernere Aufmachung und ein neues Gesicht sind zwar für die ästhetische Ansprache durchaus wichtig – vorausgesetzt die inhaltlichen Aspekte werden dadurch nicht verwässert, was hier nicht der Fall ist. Kritisch anzumerken ist jedoch, daß der Druck schwächer geworden ist und das Lesevergnügen für diejenigen, die keine „Adleraugen“ haben, zumindest leicht beeinträchtigt.

Die aktuelle Ausgabe (1/2018) macht mit dem Titelthema „Der Diesel, die Regierung und der „Qualitätsjournalismus“ auf und liegt damit am Puls der Zeit. Zwar hat es sich langsam herumgesprochen, daß die sogenannte Dieselaffäre in Wahrheit eine „politische und journalistische Affäre“ ist, aber der Autor verdeutlicht, wie sich deutsche Medien und Politiker, allen voran Bundeskanzlerin Merkel, bereitwillig vor den Anti-Diesel-Karren spannen ließen, der seinen Ursprung in den USA hatte. Es geht dabei – wie häufig – um „America first“, ein Satz der gerne Präsident Donald Trump zugeschrieben wird, in Wirklichkeit jedoch das eingeschworene Credo der amerikanischen Wirtschafts- und Außenpolitik ist. Im speziellen Fall ging es um einen lange geplanten und gut durchorganisierten Vorstoß amerikanischer Autokonzerne, der dazu führte, daß die US-Justiz einen deutschen Automobilmanager wegen der angeblichen Abgasmanipulation zu sieben Jahren Gefängnis plus einer Geldstrafe von 400.000 Dollar verurteilte. Daß dies nicht der einzige deutsche Kfz-Ingenieur war, der zu einer mehrjährigen Haftstrafe in den USA verdonnert wurde, war für die deutschen „Qualitätsmedien“ Anlaß zur Schadenfreude über die „viel zu milden“ Urteile, und wer erwartet hätte, daß sich unsere Politiker für die Belange der heimischen Wirtschaft einsetzen, wurde einmal mehr eines Besseren belehrt. Übrigens sind nach wissenschaftlicher Meinung Dieselfahrverbote völlig wirkungslos!

Über „Naturzerstörungen im Namen der Natur“ berichtet ein weiterer Beitrag, bei dem es um die Internationale Gartenausstellung (IGA) 2017 in Berlin geht, die neben der Zerstörung ökologisch wertvoller Flächen ein Millionendefizit aufwies. Ähnlich verhält es sich mit der aus ideologischen Gründen hochsubventionierten Windkraft, die von der Politik als „Allheilmittel der Energiewende“ angesehen wird, ungeachtet der beträchtlichen Schäden durch Leitungsverlegungen, der Zerstörung großer Bodenflächen und Kulturlandschaften und dem Fakt, daß bei Windstille der Strom von ausländischen Kernkraftwerken bezogen werden muß.

So gilt auch hier, daß das Thema Energie sowie Fragen des Umwelt-, Natur- und Tierschutzes dringend aus den Fängen links-grüner Eliten befreit werden müssen.

Kontakt: Umwelt & Aktiv, Postfach 1432, 83264 Traunstein. Das Einzelheft kostet 4,90 Euro, ein Jahresabo 22 Euro.

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