© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 24/18 / 08. Juni 2018

Meldungen

Bundeswehr streicht Liederbuch für Soldaten 

BERLIN. Die Bundeswehr wird künftig kein Liederbuch mehr an Soldaten ausgeben. Statt dessen soll es fortan nur noch eine „Liedersammlung“ im Intranet der Bundeswehr geben, berichtete die Bild-Zeitung. Für den Haushalt 2018 sei deshalb auch kein Geld mehr für ein Liederbuch eingeplant. Bis zum vergangenen Jahr galt die Regelung, „daß an jede Soldatin und jeden Soldaten auf Wunsch ein Liederbuch der Bundeswehr unentgeltlich abgegeben wird“. Die bisherige Ausgabe des Liederbuchs der Bundeswehr „Kameraden singt“ von 1992 war im vergangenen Jahr während der von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) angeordneten Überarbeitung des Traditionserlasses gestoppt worden. Grund waren darin enthaltene Lieder wie „Schwarzbraun ist die Haselnuß“, „Westerwald“ oder das „Panzerlied“, die auch schon von der Wehrmacht gesungen wurden. „Alle derzeitig im Liederbuch erfaßten Lieder werden unter Einbindung des Zentrums für Innere Führung und des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr erneut kritisch und auch sensibel betrachtet“, begründete das Ministerium seinerzeit die Maßnahme. „Im Rahmen des kritischen und sensiblen Umgangs mit den Inhalten wurde erkannt, daß einige Textpassagen nicht mehr unserem Werteverständnis entsprechen.“ Doch anders als damals angekündigt, soll die Truppe nun kein neues Liederbuch erhalten. Bei AfD-Vize Georg Pazderski traf die Entscheidung auf Unverständnis. „Mit solchen vollkommen absurden Maßnahmen untergräbt die Führung im Verteidigungsministerium die Moral und den Zusammenhalt der Truppe und entfernt sich mental immer weiter von den Soldaten“, kritisierte Pazderski, der vor seinem Wechsel in die Politik selbst als Berufssoldat in der Bundeswehr diente. (krk)





Anwalt fordert Freispruch für  Beate Zschäpe

MÜNCHEN. Im NSU-Prozeß vor dem Münchner Oberlandesgericht hat einer der drei ursprünglichen Pflichtverteidiger von Beate Zschäpe in seinem am Dienstag begonnenen Plädoyer einen Freispruch für seine Mandantin sowie deren sofortige Entlassung aus der Untersuchungshaft gefordert. Zschäpe sei „keine Mörderin und keine Attentäterin“, sagte Wolfgang Heer. Sie habe sich lediglich der „einfachen Brandstiftung“ schuldig gemacht. In diesem Zusammenhang sprach Heer von einem „unfairen Verfahren.“ Dem Verteidiger zufolge sei die Beschuldigte trotz ihrer einstigen Aussageverweigerung von Polizisten in „Gespräche verwickelt“ worden. Zschäpe hatte zu Beginn des seit fünf Jahren andauernden Prozesses zunächst die Aussage verweigert. Später hatte sie ihre Anwälte gewechselt und bezüglich der von ihr begangenen Brandstiftung ein Teilgeständnis abgelegt. Ihren neuen Anwälten warf Heer in seinem Plädoyer vor, zu einer ordnungsgemäßen Verteidigung nicht in der Lage gewesen zu sein. (ro)





Umfrage der Woche

Streit um Parteichefin Nahles: Braucht die SPD einen Kurswechsel in der Asylpolitik?

Ja, auch links der Mitte gibt es ein Wählerpotential für eine härtere Einwanderungspolitik. 22 %

Nein, die SPD hat ihre Glaubwürdigkeit verloren. 50 %

Ja, denn das ist auch im Interesse der kleinen Leute, die die SPD eigentlich vertritt. 26 %

Nein, zu den Grundpfeilern der SPD gehört die internationale Solidarität. 2 %

abgegebene Stimmen gesamt: 808

Aktuelle Umfrage: Täglich neue Vorwürfe: Kann der Bamf-Skandal Merkel gefährlich werden?

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