© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 25/18 / 15. Juni 2018

Meldungen

England: Tausende fordern „Free Tommy“ 

LONDON. In London haben am Samstag Tausende Demonstranten die Freilassung von Tommy Robinson gefordert. Der britische Islamkritiker war Ende Mai in Leeds verhaftet worden, als er von einem Mißbrauchsprozeß berichtete (JF 24/18). Auch der niederländische Politiker Geert Wilders (Partei für die Freiheit) hielt eine Rede. „Ich bin hier, um dir zu sagen, daß du niemals alleine gehen wirst“, sagte er in Anlehnung an das Lied „You’ll never walk alone“ der Band Gerry and the Pacemakers. „Wir sind hier, um der Welt und insbesondere der britischen Regierung zu sagen: Free Tommy Robinson!“ Die Veranstalter sprachen von rund 20.000 Teilnehmern. Doch nicht jeder von ihnen verhielt sich friedlich. Während der Proteste kam es zu Ausschreitungen, bei denen fünf Polizisten verletzt wurden. (ha)





Namibia: Deutsche Straßennamen sollen weg

Windhuk. In Namibia hat eine Umbenennungswelle von Straßen begonnen, die die Namen deutscher Persönlichkeiten tragen. Im Gegenzug wolle die ehemalige deutsche Kolonie die Erinnerung an „Helden des afrikanischen Befreiungskampfes“ stärken, verkündete ein Sprecher der Stadt Windhuk. Daher habe man beschlossen, eine ganze Reihe von Straßennamen zu ändern. Beispielsweise solle der Name des Komponisten Johann Sebastian Bach dem eines Herero-Stammeshäuptlings weichen. Laut dpa stimmte die Stadt zuletzt einem Antrag der Jugendorganisation der Regierungspartei Swapo zu. Darin wird die Umbenennung der Bismarckstraße gefordert. Grund für den Schritt sei Bismarcks Rolle als „Vater des Kolonialismus“, der keine Straße verdiene. Im Gegenzug wolle man die eigene nationale Identität stärken. Das heutige Namibia war von 1884 bis 1915 eine deutsche Kolonie. (ag)





Schweden: Lebenslange Haft für IS-Attentäter

Stockholm. Mehr als ein Jahr nach dem Terroranschlag in der Stockholmer Innenstadt ist der islamistische Attentäter zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Bezirksgericht Stockholm befand ihn des fünffachen Mordes, des versuchten Mordes in 119 Fällen und der Gefährdung von Menschenleben in 24 Fällen für schuldig. Rachmat Akilow hatte 2014 einen Antrag auf Aufenthaltsrecht in Schweden gestellt. Zwei Jahre später war dieser abgelehnt worden. Der Aufforderung, das Land zu verlassen, war er aber nicht nachgekommen. Akilow tauchte stattdessen unter. Im April 2017 raste er mit einem Lastwagen durch eine Einkaufsstraße in der Stockholmer Innenstadt, tötete dabei fünf Menschen und verletzte 14 weitere schwer. Er habe erreichen wollen, daß Schweden seinen Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) beendet, gab er nach seiner Festnahme zu Protokoll. (ha)