© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 25/18 / 15. Juni 2018

Meldungen

Energiewende: Zahlen eines Abenteuerprojekts

DRESDEN. Nach 30 Jahren Energiewende und 18 Jahren Erneuerbare-Energien-Gesetz trugen 2016 die Neuen Erneuerbaren Energieträger (NEE) mit 27.200 Windkraft- und 9.200 Biogasanlagen sowie 19 Millionen Quadratmeter Photovoltaik nur 5,9 Prozent zum deutschen Primärenergieverbrauch (Strom, Heizung, Industrie und Verkehr) bei. Um das Regierungsziel zu ereichen, bis 2050 den NEE-Anteil auf 60 Prozent zu steigern, bedürfte es einer Ergänzung“ allein des Windturbinenbestandes um 220.000 Anlagen. Bis 2025 werde dies die Bürger weitere 370 Milliarden Euro kosten, nachdem seit 2000 für das Abenteuer „Energieregime 2.0“ bereits 150 Milliarden aufgewendet wurden. Das sind „albtraumhafte Zahlen“ und „völlig unrealisierbare Dimensionen“ eines „reinen Verlustgeschäfts“, rechnet der Unternehmer Thomas Hoof vor (Tumult, 2/18). Trotzdem mache der politisch-mediale Komplex keinen ernsthaften Versuch, seine „energiepolitischen Schleiertänze“ zu beenden. (ck)

 thomas-hoof-gruppe.de





Wassermanagement als künftige Herkulesaufgabe

Ulan-Bator. Wasser ist in der Mongolei ein knappes Gut. Forscher des Fraunhofer-Instituts arbeiten daher seit 2006 an einer nachhaltigen Siedlungswasserwirtschaft in der Region Darkhan. Mit Hilfe einer Wassermanagement-Software konnten Trinkwasserverluste im Verteilernetz um die Hälfte reduziert werden. Aktuell erneuere man die Leitungen und energieintensiven maroden Pumpen. Zudem kartieren deutsche und mongolische Forscher die Grundwasserressourcen. Die „eigentliche Herkulesaufgabe“ stünde den Mongolen aber ab Ende des Jahres bevor: dann ziehen die Fraunhofer-Entwicklungshelfer ab. Das lokale Personal werde bis dahin noch im Umgang mit den Anlagen geschult (weiter.vorn. Das Fraunhofer-Magazin, 2/18). (rs)

 www.iosb.fraunhofer.de





Korallenbleiche von 2016 leidlich überstanden?

Victoria. In den Riffen der Inneren Seychellen kam es 2016 zu einer wochenlangen Erhöhung der Wassertemperaturen, der eine massive Korallenbleiche folgte. Biologen der Uni Göttingen, die seit 2009 die Riffe des Inselstaats im Indischen Ozean studieren, konnten dieses Absterben wie auch die partielle Regeneration nun dokumentieren. Dabei ergaben sich komplexe Reaktionsweisen, da einige Korallenarten widerstandsfähiger als andere sind. Zudem seien die Seychellen weniger getroffen worden als die Malediven. Dafür ziehe mit der Dornenkrone, einem tropischen Seestern, der Korallen abweide und vernichte, eine ebenso große Gefahr für den lukrativen Tauchtourismus herauf (Naturwissenschaftliche Rundschau, 4/18). (dg)

 www.uni-goettingen.de





Erkenntnis

„Ein insektenfreundlicher Garten ist dann gegeben, wenn man heimische Pflanzen hat. Das kann zum Beispiel etwas Weißblühendes sein, das kann eine wilde Möhre sein, die gern von unterschiedlichen Insekten genutzt wird.“

Daniela Franzisi, Insektenkundlerin beim Naturschutzbund (Nabu)