© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 26/18 / 22. Juni 2018

Meldungen

Mazedonien: Proteste gegen Namensänderung  

Skopje. In der Hauptstadt von Mazedonien hat die Polizei am Sonntag abend Tränengas und andere Mittel gegen gewaltsame Demonstranten eingesetzt. Die Proteste richteten sich gegen einen Vertrag zwischen den Regierungen Griechenlands und Mazedoniens, der zur Beilegung des seit gut einem Vierteljahrhundert andauernden Streits um den Namen Mazedonien führen soll. Demnach soll sich die ehemalige jugoslawische Teilrepublik künftig Nord-Mazedonien nennen. Die griechische Regierung will im Gegenzug die mazedonische Sprache anerkennen und den Weg für den Beitritt Nord-Mazedoniens zur Nato und für den Start von EU-Beitrittsverhandlungen freimachen. Die Vereinbarung wurde am Sonntag von den Außenministern der beiden Nachbarstaaten im grenznahen Ort Psarades unterzeichnet. Anwesend waren auch die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini, EU-Erweiterungskommissar Johannes Hahn sowie Vertreter der Vereinten Nationen (UN). Das Abkommen muß jedoch noch von beiden Seiten ratifiziert werden. In den Ländern stößt die Vereinbarung auf erhebliche Vorbehalte. Auch die konservative Opposition in Griechenland lehnt sie ab. Ein von ihr eingebrachter Mißtrauensantrag gegen Ministerpräsident Alexis Tsipras wurde allerdings am Samstag mit klarer Mehrheit im Parlament zurückgewiesen. (ha)

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Vatikan: Papst Franziskus verurteilt Abtreibungen 

Rom. Papst Franziskus hat Abtreibungen von behinderten Embryos mit der nationalsozialistischen Praxis zur Vernichtung sogenannten „unwerten Lebens“ verglichen. „Im vergangenen Jahrhundert war die ganze Welt schockiert davon, was die Nazis getan haben, um die Reinheit der Rasse sicherzustellen. Heute tun wir dasselbe, nur mit weißen Handschuhen“, sagte er bei einer Audienz für das italienische Forum der Familienorganisationen. Man müsse Kinder so akzeptieren, wie sie seien, „auch wenn sie manchmal krank sind“, fügte der 81jährige hinzu. Gleichzeitig kritisierte das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche die Verwendung eines schwammigen Begriffs von Familie. „Es gibt nur eine Familie nach Gottes Bild, jene zwischen Mann und Frau – und die Ehe ist ein großartiges Sakrament“, so Franziskus. Heutzutage würden Menschen die Ehe wie ein Lotteriespiel eingehen. „Wenn es klappt, klappt es, wenn es nicht klappt, beenden wir die Sache und beginnen eine neue.“ Wenige Tage zuvor war das Schweigen von Papst Franziskus zur Abtreibungsdebatte in seinem Heimatland Argentinien kritisiert worden. Die erste Kammer des Parlaments hatte mit knapper Mehrheit die Legalisierung der Abtreibung mit einer Fristenregelung bis zur 16. Schwangerschaftswoche gebilligt. (ha)

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