© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 27/18 / 29. Juni 2018

Meldungen

Türken in Deutschland bejubeln Erdogan-Sieg 

Berlin. Anhänger des türkischen Präsidenten haben am Sonntag vergangener Woche den Wahlsieg von Recep Tayyip Erdogan gefeiert. In Berlin und zahlreichen Städten in Nordrhein-Westfalen veranstalteten sie Autokorsos, schwenkten Fahnen und zündeten Feuerwerkskörper. Dabei seien auch „Recep Erdogan, unser Führer“-Sprechchöre zu hören gewesen. Bei den Wahlen am Sonntag schnitt Erdogan bei den in Deutschland lebenden Türken besser ab als in der Türkei. In der Bundesrepublik stimmten 65,7 Prozent für Erdogan. Im Vergleich dazu konnte er in der Türkei nur 52,5 Prozent der Stimmen gewinnen. Die Wahlbeteiligung lag mit 49,7 Prozent so hoch wie nie zuvor, melden die Nachrichtenagenturen dpa und AFP. Insgesamt waren 1,4 Millionen Türken in Deutschland aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Im Ruhrgebiet erzielte Erdogan seine besten Ergebnisse in Deutschland. Im Wahlbezirk Essen stimmten 76,4 Prozent für ihn. Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Gökay Sofuoglu, hat sich unterdessen gegen die Kritik an den in Deutschland lebenden türkischen Erdogan-Anhängern gewandt. Diese sollten wegen ihrer politischen Einstellung nicht von deutschen Politikern als Antidemokraten diffamiert werden. (ag)





CDU-Abgeordnete für Annäherung an CSU 

BERLIN. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Veronika Bellmann hat sich im Asylstreit hinter CSU-Chef Horst Seehofer gestellt. „Horst Seehofer hat in seiner Ressortzuständigkeit richtige und notwenige Maßnahmen angekündigt. Er setzt lediglich geltendes Recht um“, sagte Bellmann der JUNGEN FREIHEIT und unterstrich: „Das ist kein nationaler Alleingang, wie die regelmäßige Praxis mehrerer anderer europäischer Mitgliedsstaaten, insbesondere Frankreich, deutlich zeigt.“ Die CDU-Abgeordnete hofft im Asylstreit mit der CSU auf ein Entgegenkommen ihrer Partei. Es gebe nicht wenige Abgeordnete, denen in dieser Frage die Positionen Seehofers näher seien als die der Bundeskanzlerin, auch wenn einige von ihnen sich nicht offen äußern würden, weil sie Neuwahlen fürchten. „Rechts­treue ist immer Erkennungsmerkmal deutscher Regierungspolitik gewesen. Der von vielen so hoch gelobte pragmatische Regierungs- und Verhandlungsstil unserer Kanzlerin steht dem oftmals entgegen“, mahnte Bellmann. Eine Kurskorrektur in der Zuwanderungspolitik sei auch im Hinblick auf die Landtagswahlen in Sachsen im kommenden Jahr von großer Bedeutung. „Anders als manche in der Fraktion glauben wollen, ist das Thema Asyl überall präsent.“ Das erlebe sie regelmäßig in ihrem sächsischen Wahlkreis. Sie sei daher froh, daß sich Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer ebenfalls grundsätzlich hinter Seehofers Masterplan gestellt habe. (krk)





Umfrage der Woche

Asylstreit in der Union: Sollte die CSU deutschlandweit antreten?

Nein, mit der AfD existiert schon eine konservative Wahlmöglichkeit neben der CDU. 52 %

Nein, CDU und CSU können nur gemeinsam auf Bundesebe eine linke Mehrheit verhindern. 2 %

Ja, das wäre eine Alternative für Wähler, die nicht für die AfD stimmen wollen. 19 % 

Ja, die CDU hat ihr konservatives Profil aufgegeben, jetzt ist Platz für die CSU. 27 %

abgegebene Stimmen gesamt: 1.098

Aktuelle Umfrage: Kanzlerdämmerung: Ist Merkels Zeit abgelaufen?

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