© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 29/18 / 13. Juli 2018

Krawalle in Nantes
Aus Fehlern nichts gelernt
Jürgen Liminski

Es ist ein Teufelskreis. Im Figaro erklärt der Afrika-Experte und Autor des Buchs „Ansturm auf Europa“, Stephen Smith, die Schaffung eines Mittelstandes in armen afrikanischen Ländern führe dazu, daß die besten Köpfe genug Geld verdienen, um den Schleusern die Reise auf den Kontinent zu bezahlen, in dem Milch und Honig in Form von Sozialtransfers fließen. Genau das ist in den ehemaligen Kolonien Frankreichs passiert. Mittlerweile wandert die dritte Generation aus, aber in der neuen Heimat werden Milch und Honig knapp, die Integration mißlingt, die Wut wächst, es genügen kleine Funken, um Brände zu entfachen – siehe Nantes. Die Stadt an der Loire-Mündung bekommt die Unruhen nicht in den Griff.

Das ist symptomatisch. Auch in den Banlieues von Paris, Marseille oder Lyon ist man angesichts der Probleme mit dem Einwanderungsproletariat ratlos. Auch Macron läßt es nun schleifen, so wie die Regierungen vor ihm, besonders die linken, die in islamischen Einwanderern Genossen und Wähler sehen, die man staatlich betreuen kann. Der Ordre public ist in Frage gestellt.

Eigentlich kann man da nur sagen: Nachbarn hört die Signale! Aber in Berlin scheint man nicht aus den Fehlern, sondern nur die Fehler selbst zu lernen. Da ist es nur eine Frage der Zeit, bis Nantes auch in Deutschland irgendwo aufflammt.