© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 29/18 / 13. Juli 2018

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Der zweite Frühling“, JF 28/18

Noch kein Endspiel in Sicht

Leider ist eben doch nicht davon auszugehen, daß Ihr unlängst verkündetes „Endspiel im Kanzleramt“ (JF 26/18) bevorsteht. Merkel mogelt sich vielmehr weiter durch. Eine grundlegende Änderung ist erst zu erwarten, wenn dieses Land vollkommen am Boden liegt.

Richard Feldmann, Rheinbach






Zur Meldung: „Diesel-Lkws auf der Langstrecke alternativlos“, JF 28/18

Unzulässige Nutzlast

Die vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) aufgemachte Referenz für Diesel-Lkws auf Langstrecken bei einer „Nutzlast von 40 Tonnen“ (t) bedarf aus meiner Sicht – als ehemaliger Spediteur – der Berichtigung. Lastzüge dürfen ein zulässiges Gesamtgewicht von 40 t bei einer Nutzlast von circa 25 t haben, bei einem Verbrauch von circa 28 Litern (l) pro 100 Kilometer (km). 1960 betrug das zulässige Gesamtgewicht 32 t bei einer Nutzlast von 20 t und einem Verbrauch von 40 l/100 km. Diesel-Lastzüge sind besonders für Sammelgut auf Langstrecken geeignet. In den Ballungsgebieten kann im Verteilerverkehr ein Elektro-Lastwagen auf kurzen Strecken bei begrenzten Nutzlasten bis 10 t sinnvoll sein. 

Dabei sollten die ungenutzten Kapazitäten im Binnenschiffsverkehr nicht aus dem Blick geraten. Infrastrukturprojekte wie der Ausbau der Elbe zur ganzjährigen Nutzung sowie von Saale und Saale-Elster-Kanal zwecks Anschluß des Raumes Leipzig mit seinem Verlagerungspotential von 300.000 t von der Straße auf das Schiff oder gar die Verwirklichung des Weser-Werra-Main-Kanals von Hann.Münden bis Bamberg zum R-M-D-Kanal mit Effekten zur Stromgewinnung und zum Hochwasserschutz sind Zukunftsprojekte. DieVerlagerung von Arbeitsplätzen in das benachbarte Ausland bedeutet mitunter eine Verdoppelung der mittleren Versandweiten. Der Flut von Lastzügen muß zumindest in Mitteleuropa Einhalt geboten werden.

Wolfgang Germanus, Eisenberg






Zum Schwerpunktthema: „Das nenne ich Entmündigung“, JF 27/18

Echte Heimatstunde

Ein Interview mit Uwe Steimle war lange fällig. Nicht umsonst sind seine Liveauftritte bei uns im Beitrittsgebiet ausverkauft! Seine „Heimatstunde“ ist eine wirkliche Heimatstunde! Offensichtlich ist er beim MDR nicht mehr gewollt, weil er die Wahrheit sagt.

Horst Westphal, Hohenmölsen




Es bleibt nur die Hoffnung

Uwe Steimle sagt hier: „Die Politiker brauchen uns nur bis zu dem Tag, an dem wir sie gewählt haben.“ Früher, als es noch Könige gab, war eine konkrete Person verantwortlich für ihr Tun! Die Demokratie, die ich heute erlebe, scheint mir dagegen die legalisierte Verantwortungslosigkeit zu sein. Politiker gieren nach Macht; die dazugehörige Verantwortung ist für sie nicht von Belang. Angela Merkel, von der zu Recht gesagt wird, sie sei Erichs Rache, ruiniert Deutschland dreifach: mit der Energiewende, mit der Finanzpolitik und mit ihrer Migrationspolitik. Der Politikwissenschaftler Michael Ley nannte sie in einem Vortrag mehrfach „Schwerverbrecher“. Wird sie sich jemals für ihr politisches Handeln verantworten müssen? Vermutlich nicht.

Immer wieder bin ich entsetzt, wie dümmlich andere Volksvertreter im Bundestag auf inhaltlich und sprachlich treffende, geistreiche Beiträge von Abgeordneten der AfD reagieren. Das ist nun die Elite, die uns regiert! Michael Klonovsky hat das so formuliert: „Kein noch so degeneriertes Adelsgeschlecht hätte Kretins hervorbringen können, wie sie heute in jedem Parlament anzutreffen sind.“

Kristin Scharnowski, Erfurt






Zu: „Nur die halbe Wahrheit“ von Konrad Adam, JF 27/18

Der Medizinmann fehlt noch

Ich freue mich ja, daß der Autor viel herumkommt, zum Beispiel mit der Rhätischen Bahn über Morteratsch ins Puschlav-Tal. Nicht besonders überzeugend wirkt er aber, wenn er erklärt (übrigens auch im persönlichen Gespräch mit uns), man brauche „keine Wissenschaft, um den euphemistisch so genannten Klimawandel zu erkennen“, und sich lieber auf anonyme „Besucher“ und uralte „Dorfbewohner“ beruft. Da fehlt eigentlich nur noch der weise Medizinmann vom Stamme der Mohikaner. Daß der Autor sogar „die“ Rückversicherer für „bessere Garanten für Sachlichkeit“ hält, ist ein weiteres Indiz für eine Ignoranz, die ihresgleichen sucht. Sind doch solche Unternehmen als Anbieter entsprechender Versicherungsprodukte selbst Partei in der Klimadebatte, und zwar auf seiten der Klima-Alarmisten. Was er über unser Institut behauptet, ist dagegen eine krude Mischung aus extremen Verschwörungstheorien. So hält er offenbar einige von uns zitierte wissenschaftliche Fachartikel über die Meßstation auf dem bayrischen Hohenpeißenberg wie auch Berichte über solche Studien für Industrielobbyismus. Und statt von Atmosphäre, Kohlendioxid-Emissionen und Klimasensitivität schreibt er nebulös von „Luft“ und „Wirkstoffen“. Konkret wird er an keiner Stelle. Solche Leute prägen bis heute unsere öffentliche Meinung. Großartig! Vielen Dank für so viel Transparenz!

Dr. Holger Thuß, Präsident Europäisches Institut für Klima und Energie, Jena




Mehr Sachlichkeit im Klimaschutz

Eine Partei macht sich lächerlich, wenn sie behauptet, die Wissenschaftlermehrheit, die bekanntlich die Theorie des Weltklimarates vertritt, habe unrecht. Gegen nicht 100 Prozent sichere Theorien lassen sich immer irgendwelche Argumente anführen und auch entsprechende Leute mit Professorentitel finden. Aber die wissenschaftliche Beurteilung kann nicht Aufgabe einer politischen Partei sein. Vernünftig für eine Oppositionspartei wäre es, wenn sie die derzeitige Klimaschutzpolitik zwar kritisch, aber konstruktiv begleitete.

Dr. Peter Bulke, Bad Krozingen




Politik, nicht Wissenschaft

Leider stellt Herr Adam nicht die ganze Wahrheit wieder her, sondern gibt die politisch-korrekte Sicht des Klimawandels wieder. Zu Größe und Geschwindigkeit des Klimawandels hat er nichts zu sagen, ebensowenig zu den möglichen Ursachen, er wiederholt nur die bekannten Propagandathesen von IPCC und PIK. Das IPCC hat den Auftrag, nachzuweisen, daß die seit etwa 1880 beobachtete geringe Erwärmung um circa 0,8 °C durch menschliche Aktivitäten verursacht sei, also durch den Ausstoß von Treibhausgasen wie CO2, nicht jedoch, nach den wahren Ursachen zu forschen. Es ist also eine politische, keine wissenschaftliche Institution. Das PIK arbeitet mit untauglichen Klimamodellen, die nicht einmal die vergangene Klimaentwicklung nachvollziehen können. Wie sollen sie dann die zukünftige voraussagen? In den Naturwissenschaften wird die Richtigkeit einer These durch reproduzierbare Beobachtungen, Messungen oder Experimente entschieden, nicht durch Konsens.

Elmar Oberdörffer, Heiligenberg




Frei von jeder Korrelation

Wie kann sich ein Konrad Adam mit einem solchen Text ohne Not derart disqualifizieren und offenbar ohne Kenntnis der Klimageschichte und frei von naturwissenschaftlichem Basiswissen seiner Abneigung gegen das AfD-Programm freien, das heißt emotionsgeladenen Lauf lassen? Daß er EIKE zu einem parteischädlichen Lobbyisten-Sprachrohr im Gegensatz zum edlen IPCC abwertet, zeigt, daß er die hinter dem IPCC stehenden globalen Organisationen und Kräfte nicht kennt, die unter dem Einfluß von WWF und anderen machthungrigen UN-Bürokraten ganz im Sinne von Professor Schellnhuber nach einer diktatorischen Weltregierung unter dem Vorwand einer behaupteten Klimarettung streben. Wenn es eine mächtige Lobby gibt, dann die Unterstützer des IPCC, das übrigens keinerlei wissenschaftliche Aufgabenstellung hat, sondern nur die Sammlung von Argumenten für eine Klimawirkung des CO2 und entsprechende Öffentlichkeitsarbeit. Hätte Herr Adam wenigstens den aktuellen Report gelesen, wüßte er, daß die IPCC- Autoren zu ihrem großen Leidwesen nicht einmal eine Korrelation zwischen CO2-Ausstoß und extremen Wetterereignissen feststellen konnten.

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Althoff, St. Wendel




Nicht abgespeichert

Herr Adam scheint nicht zu begreifen, daß 100 Prozent regenerative Energieversorgung ohne Speicher nicht funktioniert. Entsprechende Speicher gibt es mittelfristig nicht, und daher müssen Kraftwerke die Netzstabilität herstellen, wenn Sonne und Wind nicht zur Verfügung stehen – und zwar zu 100 Prozent. Dann haben wir subventionierten Ökostrom und subventionierten Regelstrom. Und diese ganze Geschichte bricht in sich zusammen, wenn man weiß, daß das anthropogene CO2 nicht für eine Erd­erwärmung verantwortlich sein kann. 

Nun wollen einige Oberschlaue das Klima mit 100 Prozent Ökostrom „retten“. Das Klima aber läßt sich weder „retten“ noch „killen“. Bei EIKE sind Hunderte von Vorträgen von namhaften Wissenschaftlern und Nobelpreisträgern über das CO2 zu finden, einem Spurengas, das mit 0,04 Prozent an der Atmosphäre beteiligt ist. Über 96 Prozent des CO2 sind natürlichen Ursprungs. Nur vier Prozent stammen aus der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas. So, nun gilt es zu rechnen: Sollen knapp vier Prozent von den 0,04 Prozent CO2-Anteil an der Atmosphäre eine Erderwärmung auslösen? Wer das glaubt, gehört einer Kirche an. Dagegen können auch die besten Wissenschaftler weltweit nichts mehr ausrichten. Auch wenn die Mainstream-Medien und die Politik etwas anderes sagen, in der Wissenschaft geht es nicht um Mehrheiten, sondern nur belegbare Fakten.

Dipl.-Ing. Gerti Stiefel, Birenbach




Rechnung ohne Sonne gemacht

Hier propagiert der Autor die These, daß der Klimawandel eindeutig durch den vom Menschen verursachten erhöhten CO2-Ausstoß verursacht sei. Dem kann ich nicht folgen, da nach meiner Kenntnis bei den Klimamodellen der Einfluß der Sonne nicht berücksichtigt wird. In einem Artikel der Fachzeitschrift Sterne und Weltraum steht, daß die Schwankungsbreite (Streuung) der Wärmestrahlung der Sonne auf die Erde elfmal höher ist als die gesamte Energieerzeugung aus Kohle, Erdöl und Erdgas auf der Erde. Im selben Artikel wird dargelegt, daß die Sonneneinstrahlungskraft aus verschiedenen Gründen noch nicht exakt erfaßt werden könne und aus diesem Grunde ihr Einfluß bei den Klimamodellen nicht berücksichtigt wird. 

Wenn aber die Schwankungsbreite der bei uns ankommenden Sonnenwärme so hoch ist, dann ist die Aussage, alles Schädliche sei dem erhöhten menschengemachten CO2-Ausstoß zuzuschreiben, nicht haltbar. Die derzeitigen Klimamodelle sind demnach in hohem Maße fragwürdig. Im übrigen habe ich in dieser Angelegenheit bereits zweimal dem Max-Planck-Institut für Meteorologie diesbezügliche Fragen gestellt und bisher keine Antwort erhalten. Dies erhöht die Zweifel an den derzeit publizierten Klimamodellen und ihrer Aussagekraft.

Dr.-Ing. Rüdiger Liebold, Dresden

Frau Kemferts trojanisches Pferd

Der lange Erguß des Herrn Adam zur Klimareligion legt nahe, daß er zu den Grünen übergelaufen ist. Denn die AfD vertritt doch gerade in jüngster Zeit ganz andere Thesen im Bundestag. Ist er das trojanische Pferd von Frau Kemfert? EIKE scheint ja sein Intimfeind zu sein.

Ernst Lerche, Ritterhude






Zu: „Keine Liaison mit dem Zeitgeist“ von Birgit Kelle, JF 26/18

Dadurch nicht glaubwürdiger

Daß der Papst sich in der Frage von Abtreibungen ausnahmsweise katholisch zeigt, macht ihn nicht glaubwürdiger. Dieser Pontifex, der eine ganze Glaubensgemeinschaft zur bedingslosen Aufnahme aller „Schutzsuchenden“ nötigt, ist nicht katholisch. Ein Hirte schützt seine Herde und auch die noch entstehenden Lämmer vor Wölfen. Nein, dieser Papst ist nicht glaubwürdig, er ist ein Januskopf, der ein naives Weltbild predigt. Und das sage ich als Katholik.

Martin Zühlsdorf, Kassel






Zu: „Der Druck auf Gläubige wächst“ von Martina Meckelein, JF 26/18

Die Kirchen sind mitschuldig

Den Antrag der AfD im Bundestag, daß Christenverfolgung geächtet und sanktioniert werden sollte, hatte die CDU von der Tagesordnung nehmen lassen, mit dem Argument, es bestehe noch „Klärungsbedarf“! Es ist hinlänglich bekannt, in welch gefährlicher Situation Christen weltweit leben. Auf diese Weise wird wieder ein Problem aufgeschoben oder gar zementiert, weil es von der AfD thematisiert wurde. Und das erlaubt sich – ohne den Aufschrei der Kirchen – eine Partei mit dem C im Namen! Die Kirchen plädieren statt dessen weiterhin für offene Grenzen und Masseneinwanderung, so daß sich auch bei uns die Juden- und Christenverfolgung ausbreiten wird.

Robert Rührschneck, Stein/Franken






Zu: „Mal nach den Rechten sehen“, JF 26/18

Harten Kurs gegen Antisemiten

Die AfD muß aufpassen, daß nicht einzelne Extremisten, zu radikale oder skurrile Politdarsteller dem Gesamtprojekt Schaden zufügen, indem sie in „braune Fettnäpfen“ treten. Ein Blick nach Österreich zeigt, daß es der FPÖ dort erst gelungen ist, wirklich groß zu werden und auf gut 25 Prozent der Wählerstimmen zu wachsen, seit Parteichef Strache einen harten Kurs zum Beispiel gegen antisemitische und NS-Sprüche führt. Die Sorgen in der Bevölkerung wegen der unkontrollierten Zuwanderung sind groß. Wir brauchen dringend eine starke demokratische Rechte. Aber Grenzüberschreitungen in Richtung NS-Vergangenheit schrecken die Wähler ab.

Dr. Hansjörg Baumer, Rosenheim