© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 30/18 / 20. Juli 2018

Rentenpolitik
Nach uns die Sintflut
Michael Paulwitz

Jede zweite gesetzliche Rente liege jetzt schon unter 800 Euro monatlich, warnt die Linkspartei pünktlich zur Vorstellung des „Maßnahmenpakets“ von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil zur Rentenstabilisierung. Daß viele Ältere derzeit neben der Rente noch weitere Einkünfte haben, taugt kaum zur Entwarnung. Private Vorsorge kann sich im Steuerausbeutungsland Deutschland kaum noch jemand leisten. Zudem leidet diese wie die betriebliche Altersvorsorge unter der manipulativen Nullzinspolitik, durch die der Fiskus sich auf Kosten der Sparer, der Mittelschicht und eben der Rentner die Kassen füllt.

Heil will, wie alle Umverteilungspolitiker, mit Wohltaten beruhigen, die auf die Wähler der nächsten Jahre zielen. Sein „Demographiefonds“ ist zwar langfristiger gedacht, kommt aber Jahrzehnte zu spät, und die dafür vorgesehenen wenigen Milliarden sind angesichts der bevorstehenden Umbrüche gerade mal ein Nasenwasser. 

Gleichzeitig werden die noch vorhandenen Ressourcen schaufelweise für das Zusammenkitten von EU und Euro zum Fenster hinausgeworfen oder in den Öfen der sinnlosen „Energiewende“ und einer außer Kontrolle geratenen Migrationsindustrie verbrannt. Das größte Risiko für Altersarmut besteht in der „Nach uns die Sintflut“-Mentalität der politischen Klasse.