© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 30/18 / 20. Juli 2018

Mike Schmitz ist katholischer Priester – aber was für einer! Selbst Atheisten lieben ihn.
Gottes Geheimwaffe
Matthias Matussek

Charisma. Die Gnadengabe. Das Gottesgeschenk. Einst zu Pfingsten, dem Geburtstag der Kirche, über die ängstlich versammelten Jünger gekommen, ein Brausen lag in der Luft, und plötzlich tanzten diese Feuerzungen über jedem der Jünger und sie konnten in allen Sprachen reden und waren verständlich und überzeugend für jeden, der sich in Jerusalem aufhielt an jenem Tage, für die Parther und Midianiter, die Griechen und die Hethiter, für schlicht jeden in diesem kleinen Kosmos. Charisma ist das, was unseren Kirchen fehlt, ein inneres Feuer und eine Begeisterung und eine Freude über Gottes Wort.

Ein Beispiel für dieses Charisma finden wir in den USA. Dort gibt es Priester wie Mike Schmitz, der selbst an den politisch korrekten, genderverquasten und ideologisch verbohrten Hochschulen Hörsääle füllt. 

Auf Youtube sind seine – ja, man scheut sich, sie Predigten zu nennen – sind seine katholischen „Performances“ zu besichtigen, die erfüllt sind von dieser unbeschreiblichen Freude und Überzeugungslust, die sich auf die Zuschauer überträgt – Pater Mike Schmitz aus Minnesota.

In einem seiner (leider nur auf Englisch verfügbaren) Vorträge hebelt er das strenge egalitäre Gebot aus, unter dem alle weltanschaulichen Äußerungen auf einem US-amerikanischen Campus stehen. Er vergleicht die Religionen: Hinduismus, Islam, Zoroastrismus, Buddhismus, in allen geht es um eine Offenbarung, die Gott einem Propheten oder Boten beschert. Nur im Christentum ist das anders, denn Christus, betont Schmitz, ist Gott, und in zahlreichen seiner Wunder, der Evangelist Johannes spricht von „Zeichen“, beweise er seine Gottesnatur. Und wenn der dynamische 43jährige von der Erweckung des Lazarus erzählt, erzeugt er genau jenes Erstaunen, ja Fassungslosigkeit, die damals die Schwester des Lazarus, die alle Familienmitglieder erfüllte. 

Daß Schmitz 1995 tatsächlich als Superheld Robin im US-Leinwanderfolg „Batman Forever“ gecastet wurde – wenn auch, ohne die Rolle schließlich zu bekommen –, ist kein Wunder, denn mit seinem markanten Kiefer und den blauen Augen sieht er aus wie Hollywood sich einen Helden träumt. Und er packt Publikum, Gemeinde, Gläubige und Sucher mit einer Energie, die von innen kommt, sie ist buchstäblich beseelt.

In der toten deutschen Theologie werden die jesuanischen Wunder rational wegerklärt, sie beruhten auf Sinnestäuschungen oder fehlerhaften Berichten, der Glauben an sie (und an den Menschensohn) ist da kaum lebendig. Anders bei Mike Schmitz. Ach, hätten doch auch wir Geistliche aus solchem Holz, begeisterungsfähige und begeisternde Priester – im wahrsten Sinne des Wortes charismatische Seelsorger und Menschenfischer. Schauen Sie sich ihn selbst an und lassen Sie sich mitreißen hinein in einen Glauben, der die Hoffnung ist!