© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 31-32/18 27. Juli / 03. August 2018

Meldungen

Mütterrente II billiger als von Kritikern behauptet

BERLIN. Die gegen den Widerstand des CDU-Wirtschaftsflügels von der CSU durchgesetzte Mütterrente II bringt 24 Prozent der Rentnerinnen Verbesserungen. Bei einem Fünftel der Niedrigrentenhaushalte würde das Einkommen um sechs Prozent steigen. Am stärksten würden Witwen (+6,5 Prozent) und Alleinlebende, die älter als 75 Jahre sind (+8,5 Prozent), profitieren. Das geht aus einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Wochenbericht 28/18) hervor. Anders als von Unternehmerlobbyisten behauptet, werde ein Teil der Ausgaben von 3,5 Milliarden Euro jährlich durch die Rentnerhaushalte mitfinanziert. Da das Rentensystem eine Anpassung vorsehe, wenn die Ausgaben steigen, würden die tatsächlichen Kosten „nach den Anpassungen um etwa 40 Prozent niedriger ausfallen“, so Studienautor Hermann Buslei. Würde, wie von AfD und Linken gefordert, auch für jedes vor 1992 geborene Erst- und Zweitkind eine Rentenverbessung fällig, kämen 82 statt 24 Prozent der Rentnerinnen in den Genuß dieser Reform. (fis)

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EU: Schutzmaßnahmen bei Stahlimporten

Düsseldorf. Die Wirtschaftsvereinigung Stahl (WVS) begrüßt die Schutzmaßnahmen (Safeguards) der EU bei Stahlimporten. Ziel sei, Handelsumlenkungen in den europäischen Markt als Folge der US-Zollpolitik entgegenzutreten. Für zunächst 200 Tage werden für 23 Stahlprodukte Quoten festgelegt, die sich an den Durchschnittsimporten der vergangenen drei Jahre orientieren. Werden diese Mengen überschritten, werden dann wie in den USA 25 Prozent Zoll fällig. Besonders gravierend seien Umlenkungsimporte aus der Türkei oder Rußland, so WVS-Chef Hans Jürgen Kerkhoff. (fis)

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