© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 33/18 / 10. August 2018

Meldungen

Teurere Dienstleistungen vermindern Kaufkraft

KÖLN. Der statistische Warenkorb, für den ein Deutscher 1960 noch eine Stunde arbeiten mußte, war 2017 bereits nach 19 Minuten verdient. Daß sich die Kaufkraft somit verdreifacht habe, lasse „jedoch außer acht, daß sich die Preise für einzelne Produkte oder Warengruppen höchst unterschiedlich entwickelt haben“, erklärte Christoph Schröder, Senior Researcher für Einkommenspolitik beim Institut der deutschen Wirtschaft (IW-Kurzbericht 52/18). „Mußte man 1960 für einen einfachen Schwarzweißfernseher noch mehr als 339 Stunden arbeiten, bekommt man heute für den Einsatz von gut 24 Nettostundenverdiensten einen Smart-TV mit hochauflösendem 40-Zoll-Bildschirm.“ Bei Dienstleistungen sei die Produktivität kaum gestiegen. „So muß für ein Zeitungsabo heute länger gearbeitet werden“, so Schröder. Für einen Herrenhaarschnitt mußte 1960 noch 42 Minuten gearbeitet werden, heute seien es 76 Minuten. Seit den neunziger Jahren gab es kaum noch Kaufkraftzuwächse: Um die gleiche Gütermenge wie 1991 zu kaufen, müsse man heute nur ein Sechstel weniger arbeiten. Vor allem Alkohol, Tabakwaren und Verkehrsdienstleistungen haben sich real massiv verteuert. (fis)

 iwkoeln.de





Türkei: „Zunahme von Handelshemmnissen“

BERLIN. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat vor einer Verschlechterung der deutsch-türkischen Beziehungen gewarnt. „Deutschland ist mit mehr als 6.500 Unternehmen in der Türkei vertreten. Insgesamt beläuft sich der Wert der Produktionsanlagen, Vertriebsbüros und Lizenzen deutscher Unternehmen in der Türkei immerhin auf zehn Milliarden Euro“, erklärte DIHK-Außenwirtschaftsexperte Ilja Nothnagel. Die Ausfuhren in die Türkei seien zwischen Januar und Mai zwar um sechs Prozent gegenüber 2017 gestiegen, doch im täglichen Geschäft spürten deutsche Firmen „eine Zunahme von Handelshemmnissen“. Mit einem Exportvolumen von 21,5 Milliarden Euro ist die Türkei für Deutschland wichtiger als Japan (19,5), Südkorea (17,5), Mexiko (12,9), Indien (10,7) oder Kanada (9,7). (fis)

 dihk.de





Zahl der Woche

153.000 Tonnen Speiseeis im Wert von insgesamt 398 Millionen Euro wurden 2017 aus Deutschland exportiert. Im Gegenzug wurden nur 135.000 Tonnen importiert. Hauptlieferländer waren Belgien (42.587 Tonnen), Frankreich (19.900 Tonnen) und Polen (13.545 Tonnen). (Quelle: Statistisches Bundesamt)