© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 34/18 / 17. August 2018

Zeitschriftenkritik: Traditio et Innovatio
Uni Rostock will zu neuen Ufern aufbrechen
Werner Olles

Als „Lumen Vandaliae“ – frei übersetzt „Leuchte des Nordens“ – hat der Rostocker Dichter Peter Lindenberg einst die Universität Rostock umschrieben. Heute ist sie nicht nur der größte öffentliche Arbeitgeber der Hansestadt, sondern bricht auch zu neuen Ufern auf, will sie doch „zu einer der bedeutendsten Universitäten im Ostseeraum“ werden, wie der Rektor der Universität, Wolfgang Schareck, im Vorwort der aktuellen Ausgabe (1/2018) des zweimal jährlich erscheinenden Uni-Magazins Traditio et Innovatio schreibt. Das Heft enthält dazu diverse Beiträge über die Entwicklung die Universität Rostock zur Ostsee-Universität, über ihre Partner, mit denen sie im Ostseeraum bereits jetzt erfolgreich kooperiert, die strategische Zusammenarbeit und die Forschungsfragen, die die Kooperationen antreiben.

Die Auswahl der Themen bietet einen Querschnitt von Fragen des Küstenschutzes, über immissionsarme Schiffsantriebe bis hin zur digitalen Erschließung des gemeinsamen kulturellen Erbes im Ostseeraum. So erwachsen aus der Nähe zur Ostsee in einer Zeit zunehmender Wetterextreme Fragen des Umwelt- und des Küstenschutzes. Mit ihrer interdisziplinären Fakultät ist die Universität Rostock dafür wie kaum eine andere Uni an der Ostsee strukturell bestens vorbereitet. So plädierten das Institut für Ostseeforschung und das Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel jüngst dafür, die Ostsee als weltweite Modellregion für Küstengebiete und Ozeane zu nutzen. Daraus und aus der Nähe zur Ostsee leite sich die Verpflichtung ab, Lebensräume zu erhalten und Frieden zu bewahren über Grenzen hinweg.

Der Beitrag „Auf dem Weg zur Ostseeuniversität“ erinnert an das 500jährige Bestehen der Universität Rostock. Es waren die Herzöge Johann III. und Albrecht V. , die beschlossen, in Rostock eine Akademie und Hohe Schule errichten zu lassen. So kam es am 13. Februar 1419 auf Antrag der beiden Herzöge, angeordnet durch die päpstliche Bulle von Papst Martin V., zur Universitätsgründung. An dieses Ereignis werde zum Jubiläum 2019 feierlich erinnert werden, schreibt Uni-Sprecher Michael Vogt. Aus der kleinen spätmittelalterlichen Universität mit anfänglich kaum einhundert Studenten sei heute, 600 Jahre später, eine beachtliche Universität mit fast 14.000 Studenten geworden. Mit ihren neun Fakultäten zähle sie zu den bedeutenden Hochschulen im Ostseeraum. An der Ausbildungs- und Forschungsinstitution wirkten rund 250 Professoren sowie mehr als eintausend Wissenschaftliche Mitarbeiter. Die Universität Rostock sei nicht nur ein „Lokalmatador an einem schönen Ostseestrand“, sie sei 1951 auch die erste Hochschule in Deutschland gewesen, die eine technische Fakultät gründete. Heute verfolge sie das strategische Ziel, die bedeutendste Ostsee-Universität zu werden. 

Weitere Beiträge befassen sich mit der „Herausforderung Klimawandel“, der „Bibliotheca Baltica“ und der Hebung der Bücherschätze der historischen Bibliothek Güstrow.

Kontakt: Universität Rostock, Presse- und Kommunikationsstelle, Universitätsplatz 1, 18055 Rostock, Tel.: 0381 / 498 - 1012 

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