© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 35/18 / 24. August 2018

Meldungen

USA verdoppeln Zahl der Marines in Norwegen

OSLO. Verteidigungsminister Frank Bakke-Jensen hat sich erfreut über die Pläne der USA gezeigt, die Anzahl der in Norwegen stationierten Truppen zu verdoppeln. Nach Angaben des konservativen Høyre-Politikers wollen die USA die Zahl der in Norwegen stationierten US-Marineinfanteristen von 300 auf „bis zu 700“ erhöhen. Dem Auslandsportal The Local zufolge sollten die Marines Norwegen ursprünglich Ende dieses Jahres verlassen. Nun verlängere sich die Stationierung um bis zu fünf Jahre. Als die Pläne im Juni veröffentlicht wurden, hatte die russische Botschaft in Norwegen protestiert. Die Stationierung der US-Truppen verstoße gegen die Zusicherung, die Norwegen der Sowjetunion beim Eintritt in die Nato 1949 erteilt habe, keine ausländischen Kampftruppen auf ihrem Boden zu stationieren. Norwegens Außenministerin Ine Eriksen Søreide (Høyre) habe diese Behauptungen zurückgewiesen und zudem die norwegische Regierungsposition wiederholt, daß die Marines nicht als permanente US-Militärbasis angesehen werden könnten. „Die Russen sind sich sehr wohl bewußt, was es ist und was nicht“, zitiert The Local die 42jährige. Natürlich benutze Moskau die Anwesenheit der Marines für seine Propaganda, so Søreide in der Marine Corps Times. „Wir begegnen dem, so gut wir können, denn das ist nichts Neues.“ (ctw)





Schwedens  „erfolglose Integrationspolitik“

Stockholm. Ulf Kristersson, seit Oktober 2017 Vorsitzender der oppositionellen liberal-konservativen Moderaten Sammlungspartei, hat in einem Gespräch mit der Financial Times betont, daß die Schweden das Vertrauen in den Staat verloren hätten. Vor allem bezahle das Land nun den Preis für 20 Jahre „sehr erfolgloser Integrationspolitik“. Die Probleme, mit denen die Schweden nach einer erneuten Welle von Schießereien und Brandanschlägen in den Vororten Stockholms, Malmös und Göteborgs mit einer starken Einwandererbevölkerung konfrontiert seien, seien genauso ernst wie die Finanzkrise des Landes in den neunziger Jahren. „Es gibt eine Krise in der Politik, die Probleme lösen kann. Ist die Politik in der Lage, überhaupt etwas zu tun?“ kritisiert der 54jährige die Arbeit der rot-grünen Minderheitsregierung drei Wochen vor der Reichstagswahl. Vergangene Woche wurden in Göteborg und den benachbarten Städten rund 100 Autos von maskierten Jugendbanden mit Molotowcocktails angezündet. Diese Gewalt, so Kristersson, habe Schwedens politische Agenda weiter auf den Kopf gestellt. Die Fokussierung auf Einwanderungsfragen habe aber vor allem die rechten Schwedendemokraten gestärkt und sie in vielen Umfragen vor den Moderaten auf den zweiten Platz gehievt. (ctw)