© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 36/18 / 31. August 2018

Meldungen

Polizei gegen militante Braunkohle-Gegner 

HAMBACH. Polizeihundertschaften haben am Dienstag das Wiesencamp nahe des Tagebaus Hambacher Forst bei Aachen durchsucht. Anlaß waren Angriffe militanter Braunkohle-Gegner auf Polizisten, bei denen sieben Beamte zum Teil schwer verletzt worden waren. Während der Ausschreitungen am Sonntag zuvor hatten Vermummte die Polizisten mit Steinen, Böllern und Molotowcocktails angegriffen. Bei der Durchsuchung wurden mehrere Bombenattrappen sichergestellt. Seit Jahren halten sich in dem Waldcamp Braunkohle-Gegner auf, um gegen den Tagebau des Energiekonzerns RWE zu protestieren. Unterstützung erhält das Camp unter anderem von den Grünen. Die Bundessprecherin der Grünen Jugend, Ricarda Lang, und weitere Parteimitglieder riefen dazu auf, sich an den Protesten zu beteiligen. (ag)





Medikamenten-Skandal: Ministerin tritt zurück 

Potsdam. Brandenburgs Gesundheitsministerin Diana Golze (Linkspartei) ist am Dienstag von ihrem Amt zurückgetreten. Sie zog damit die Konsequenzen aus dem Bericht der von ihr eingesetzten Kommission von unabhängigen Experten zum Skandal mit unwirksamen Krebsmedikamenten (JF 33/18). Der 43jährigen Politikerin werden Versäumnisse der Gesundheitsbehörde zur Last gelegt, die trotz Hinweisen auf  illegalen Medikamentenhandel nicht gegen die dubiose Firma Lunapharm vorgegangen war. Brandenburgs Ministerpräsident Woid­ke nannte Golzes Rücktritt nicht nur richtig, sondern auch „notwendig“. Im Ministerium seien „Dinge richtig schlecht gelaufen“. Laut der Expertenkommission können gesundheitliche Schäden für die betroffenen Krebspatienten nicht ausgeschlossen werden. Allein in Brandenburg und Berlin sollen mindestens 270 Personen davon betroffen sein. Die stellvertretende Vorsitzende der AfD-Landtagsfraktion, Birgit Bessin, nannte Golzes Rücktritt richtig, „aber viel zu spät“. Ihr Kollege und gesundheitspolitische Sprecher Rainer van Raemdonck forderte „ein zügiges Ausfegen“ im Ressort. (vo)





Brandanschlag auf Sitz von Berliner Denkfabrik 

Berlin. Mutmaßlich Linksextremisten haben einen Brandanschlag auf den Sitz der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) in Berlin verübt. Wie die Gesellschaft mitteilte, wurde in der Nacht zu Mittwoch vergangener Woche am Eingang des Gebäudes eine Öl-Benzin-Mischung in Brand gesetzt. Später erschien auf der linksextremen Internetplattform „Indymedia.org“ ein Bekennerschreiben von „Autonomen Gruppen“. Demzufolge solle der Anschlag der „Anfang sein, die unbehelligte und angstfreie Existenz der DGAP als Politikberaterin der deutschen Kriegsgesellschaft zu beenden.“ Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen. (vo)