© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 37/18 / 07. September 2018

Zitate

„Wenn wir es genau betrachten, ist es in Deutschland heute so, daß die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten praktisch eine Art Altenheimversorgung darstellen; bei den jungen 14- bis 29jährigen sind sie marginalisiert. Im privaten Fernsehen teilen sich zwei große Gruppen den gesamten Kuchen auf, ProSiebenSat.1 und RTL haben 86 Prozent Marktanteil im Privatfernsehen. Diese zwei Gruppen haben überhaupt kein Interesse daran, wirkliches Programm zu machen. Die beiden würden am liebsten das Testbild senden, wenn es ginge.“

Helmut Thoma, österreichischer Medienmanager und ehemaliger Geschäftsführer von RTLplus, im Interview mit „Horizont“ (35/18) vom 29. August 2018 





„Es ist übrigens auch nicht so, daß die Presse immer wohlgelitten war. Wo der Schwarze Block aufmarschierte, war man gut beraten, sich nicht als Medienvertreter erkennen zu geben. Die taz war gerade noch geduldet. Wer vom Spiegel oder von der Frankfurter Allgemeinen kam, galt als Vertreter der „bürgerlichen Schweinepresse“ und mußte mit Prügel rechnen. Ich habe nie jemanden darüber klagen hören, daß die Pressefreiheit in Gefahr sei, weil Autonome einem Journalisten ein blaues Auge verpaßten oder den Arm umdrehten.“

Jan Fleischhauer, „Spiegel“-Journalist, auf „Spiegel Online“ am 30. August 2018





„In Dresden spielten 2015 Herbert Grönemeyer, Sarah Connor, Adel Tawil und Silly gegen Pegida. 22.000 kamen. Es war die größte Veranstaltung überhaupt gegen die rassistischen Montagsmarschierer. Einziger Schönheitsfehler: Pegida gibt es noch, die Gegenproteste schrumpften kurz darauf auf wenige hundert Menschen zusammen. Nachhaltig geändert hat sich durch die fröhliche Party nichts. Wie auch? Solche Veranstaltungen dienen dazu, daß die Gesellschaft sich selbstvergewissernd auf die Schulter klopft, weil eine imaginäre Mehrheit nun endlich für Antifaschismus aufgestanden sei. Ein Bekenntnis, das nichts kostet, im Gegenteil dem einzelnen sogar noch etwas geboten werden muß, damit er sich öffentlich zu eigentlich unverhandelbaren Grundwerten bekennt. “

Robert D. Meyer, Ressortleiter Online, auf neues-deutschland.de am 31. August 2018





„Wenn Bäume für Braunkohle fallen ist das böse. Wenn sie für Windräder gefällt werden Umweltschutz.“

Roland Tichy, Publizist und Herausgeber, auf Facebook am 31. August 2018





„Wir exportieren in Deutschland nicht nur Produkte, sondern auch Werte. Wir tragen eine besondere Verantwortung wegen unserer Geschichte, das dürfen wir nicht vergessen. Vorfälle wie die in Chemnitz schaden dem deutschen Ansehen in der Welt. Da gibt es kein Vertun. (...) Wir haben über 378.000 Kollegen weltweit und fast 130.000 in Deutschland. Alle diese Mitarbeiter müssen sich wohlfühlen, egal welcher Herkunft sie sind.“

Joe Kaeser, Vorstandsvorsitzender von Siemens, gegenüber den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland am 2. September 2018“