© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 37/18 / 07. September 2018

DVD: Das Geheimnis der roten Quaste
In die Falle getappt
Werner Olles

Der als Journalist getarnte Geheimagent Richard Warren (Dietmar Schönherr) trifft in Caracas im Hotel „La Mer“ ein, da er hier mit einem gewissen Monsieur Duval verabredet ist. Die Schönheitstänzerin Sylvia (Laya Raki) läßt ihn wissen, daß sie ihn nach ihrem Auftritt in ihrer Garderobe erwarte, da sie ein Zusammentreffen mit Duval arrangieren könne. Als Warren Stunden später das Zimmer der Tänzerin betritt, findet er die attraktive Frau ermordet vor; neben ihr liegt eine rote Quaste. Er flieht, um nicht selbst in Verdacht zu geraten, die Tänzerin getötet zu haben.

Während seiner Flucht trifft er auf die junge Regina (Vivi Bach), die sich bereit erklärt, ihn in ihrer Wohnung zu verstecken. Warren gesteht ihr, daß er gar kein Journalist, sondern ein Agent ist, der einem Monsieur Duval gegen 100.000 Dollar eine geheime Uran-Formel übergeben soll. Da er selbst das Hotel nicht mehr zu betreten wagt, bittet er Regina, an seiner Stelle mit dem Unbekannten in Kontakt zu treten. Was er jedoch nicht ahnen kann: Regina spielt ein falsches Spiel, denn sie gehört einer feindlichen Spionage-Organisation an, und Warren ist in eine raffiniert gestellte Falle geraten …

Hubert Franks „Das Geheimnis der roten Quaste“ (Österreich 1963, Alternativtitel: „Das Rätsel der roten Quaste“), produziert vom Hauptdarsteller-Ehepaar Vivi Bach und Dietmar Schönherr und aktuell in der Reihe Pidax Film-Klassiker erschienen, ist ein dürftiger Agentenkrimi, der seine Handlung eher unmotiviert entwickelt, nach Kräften gängige Klischees bemüht und sich stark an den Normen der Hollywood-Spionage-Thriller orientiert, ohne dabei ein eigenständiges Profil zu entwickeln. Die spannungsarme Geschichte wirkt durchgehend konstruiert, noch dazu mit teilweise unfreiwillig komischen Einlagen.

Einziger Lichtblick ist die im deutschen Nachkriegskino wegen ihrer exotisch-erotischen Ausstrahlung zu einiger Berühmtheit gelangte Schauspielerin und Tänzerin Laya Raki (eigentlich: Brunhilde Jörns), die in den 1960er Jahren in britischen Krimiserien Karriere machte und jüngst ihren 91. Geburtstag feiern durfte. Allein ihr kurzer Auftritt macht den Film einigermaßen erträglich.

DVD: Das Geheimnis der roten Quaste. Pidax Film 2018, Laufzeit etwa 70 Minuten