© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 37/18 / 07. September 2018

Haltungsnote
Mohammed spricht zu Christen
Gil Barkei

Daß das Schwert von den westeuropäischen Kirchen schon vor langer Zeit zum Rosten in die Ecke gestellt wurde, ist jedermann klar. Daß das Kreuz zunehmend folgt, ist ein neueres Phänomen, seit dem viele Würdenträger versuchen bei der großen Talfahrt aus dem Windschatten der Kanzlerin auszuscheren und sie sogar noch zu überholen. Als nächstes werden Bibel und Lehre der großen Islam-Unterwerfung geopfert. 

Aber bevor Alkohol dann gänzlich verboten ist, scheint sich die Social-Media-Abteilung des Bischofs von Osna­brück, Franz-Josef Bode, noch mal ein kräftiges Schlückchen des mit Kirchensteuern mitfinanzierten Meßweins gegönnt zu haben. Als „Tagesbotschaft“ zwitscherte der bistümliche Twitterkanal am 29. August ein Zitat Mohammeds: „Der Mensch hat Begleiter unmittelbar vor oder hinter sich, die ihn behüten im Auftrag Gottes.“ Ob die Religion des Friedens das Angebot der religionsübergreifenden „Ökumene“ annimmt, ist noch unklar. Und auch viele schon länger hier Lebende zeigten sich skeptisch. Die Kirche hielte sich nicht mal an die eigenen „fundamentalen Gebote“, kritisierte ein Nutzer und verwies auf die Bibel im fünften Buch Mose: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir“ und „Du sollst sie nicht anbeten noch ihnen dienen.“