© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 38/18 / 14. September 2018

Wahl in Schweden
Noch nicht genug gelitten
Gerald Grosz

Wer nicht hören will, muß fühlen“, lautet die alte Weisheit, die nun für Schwedens Sozialisten zur dramatischen Wahrheit wurde. Die Leuchtturmbewegung der zügellosen Migrationspolitik aller europäischen Sozialisten wurde eindrucksvoll abgestraft, erlitt ihre schwerste Wahlniederlage seit 100 Jahren. Der große Gewinner sind die Schwedendemokraten (SD) von Jimmie Akesson, die, vom Mief ihrer Vergangenheit befreit, den Migrationstourismus seit 2015 und die damit verbundene brandgefährliche Unterwanderung und Spaltung der Gesellschaft thematisierten und kritisierten. 

Und weil der Leidensdruck für die etablierten Parteien trotz dieses desaströsen Ergebnisses noch immer nicht groß genug ist, werden sich die Wahlverlierer einhängen und ein schwerfälliges, unregierbares Bündnis gegen den Herausforderer schmieden. Der einzige und kleinste gemeinsame Nenner dieser im Volksmund auch Nachtwächterregierung genannten Führung: die Abwehr der SD. Und damit wird die bisherige Politik der wehrlosen Gesellschaft fortgesetzt, der Leidensdruck der Schweden erhöht und der Grundstein für einen weiteren Erfolg der SD gelegt. Denn: „Wer nicht hören will, muß fühlen!“






Gerald Grosz war österreichischer Nationalratsabgeordneter (BZÖ), ist heute Unternehmer und politischer Kommentator sowie Kolumnist.