© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 38/18 / 14. September 2018

Meldungen

Bellmann hält an Position zum Islam fest

BERLIN. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Veronika Bellmann hat ihre Aussagen zur Unvereinbarkeit zwischen Islam und einer Mitgliedschaft in der CDU verteidigt. Sie sehe keinen Grund, sich dafür zu entschuldigen oder gar persönliche Konsequenzen zu ziehen. Zuvor hatte Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) Bellmann aufgefordert, sich bei der Hamburger CDU-Politikerin Aygül Özkan „und bei allen Muslimen, die sich in der Union engagieren“, zu entschuldigen. Andernfalls solle sie ihr Bundestagsmandat niederlegen. Auch die CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer äußerte Unverständnis. „Das ist nicht meine Meinung, und ich teile sie nicht“, sagte sie. Auf die Frage, ob Muslime zur CDU passen würden, antwortete sie: „Eindeutig ja!“ Hintergrund der Debatte ist die mögliche Spitzenkandidatur der Moslemin Özkan (CDU) für die Hamburger Bürgerschaftswahl 2020. Die CDU-Politikerin Bellmann hatte gegenüber der JUNGEN FREIHEIT erläutert, sie halte den islamischen Glauben mit einer Mitgliedschaft in der CDU nicht für vereinbar. Das gelte auch für säkulare, nichtpraktizierende Moslems. „Heute geben sie sich säkular und morgen doch wieder streng gläubig“, sagte sie. Dazu hatte die sächsische Parlamentarierin in einem Gastbeitrag für das evangelische Magazin idea geschrieben: „Wie geht es zusammen, gläubiger Muslim und Mitglied einer Partei zu sein, deren Grundlage das christliche Menschenbild ist? Gilt nicht für Muslime der Islam als einzig wahre Religion?“ (krk/tb)





Clan-Streitigkeiten: Situation ist bedrohlich 

BERLIN. Nach dem Mord an einem polizeibekannten Intensivstraftäter in Berlin-Neukölln befürchten die Sicherheitsbehörden eine weitere Eskalation im Clan-Milieu. Die Situation sei bedrohlich, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Berlin der jungen freiheit. Eine ähnliche Häufung von Auseinandersetzungen habe es vor einigen Jahren auch im Rockermilieu gegeben. Andererseits biete die Entwicklung genügend Chancen für neue Ermittlungsansätze. Tatverdächtige gebe es im konkreten Mordfall noch nicht, ergänzte der Sprecher. Nach den bisherigen Ermittlungen war der 36 Jahre alte Nidal R. am vergangenen Sonntag mit acht Schüssen in Berlin-Neukölln niedergestreckt worden. Anschließend seien mehrere Personen vom Tatort geflüchtet. Nidal R., ein Palästinenser ohne Staatsangehörigkeit, hatte erst vor wenigen Monaten eine Haftstrafe abgesessen und sich laut Bild-Zeitung mit der arabischen Großfamilie Abou-Chaker verbündet. Nach Informationen des Berliner Kuriers galt Nidal R. aufgrund von Streitigkeiten im Milieu als massiv gefährdet. Erst eine Woche zuvor waren zwei Mitglieder aus dem Umfeld einer Großfamilie in Berlin-Neukölln aus einem Auto heraus angeschossen worden. (ha)