© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 42/18 / 12. Oktober 2018

Zitate

„Das grüne Zeitalter scheint vorbei zu sein. Der Wind kommt nun von rechts. Die Bundeskanzlerin hat sich von der Atomenergie verabschiedet, jetzt muß sie auf Drängen der AfD die Asylpolitik umkrempeln. Die Grünen finden sich gerade in einer paradoxen Situation wieder: Ihre Diskurshoheit schwindet, ihre prägende Wirkung auf die Gesellschaft wird kleiner. Aber als Partei könnten sie größer werden denn je.“

Eric Gujer, Chefredakteur der „NZZ“ in seinem Newsletter „Der andere Blick“ am 5. Oktober 2018





„Wenn Barack Obama über selbstfahrende Autos spricht, wenn Justin Trudeau die Funktionsweise eines Quantencomputers erklärt, wenn Elon Musk Teslas ins All schießt oder Emmanuel Macron über Frankreichs nationale KI-Strategie parliert, dann werden sogar die größten Technikskeptiker hierzulande manchmal ganz wuschig. Doch kaum sagt mal jemand ‘Flugtaxi’ oder will Geld in die Raumfahrt stecken, beömmeln sich schon wieder alle, nur um sich ein paar Jahre später darüber aufzuregen, daß das neue Google schon wieder nicht aus Deutschland kommt. Zumindest was Kleingeistigkeit angeht, dringen wir gerade in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.“

Christian Schiffer, Journalist und Autor, auf zuendfunk-netzteil.br.de am 5. Oktober 2018





„Wir können doch nicht jeden zum Nazi stempeln, der seine Meinung sagt und Kritik an den Verhältnissen äußert. Das ist der völlig falsche Weg. Viele Ostdeutsche haben das Gefühl, daß sie kollektiv in die rechte Ecke gedrängt werden. Das geht vielen auf die Nerven.“

Mike Mohring, CDU-Chef und Fraktionsvorsitzender in Thüringen, im Interview mit der „Welt“ am 8. Oktober 2018





„Neben den Naturwissenschaften und den Geisteswissenschaften haben sich die Gefälligkeitswissenschaften etabliert, die den Studenten das politisch korrekte Denken beibringen, ohne daß dabei akademische Leistungen erbracht werden müßten.“

Norbert Bolz, Medien- und Kommunikationstheoretiker, auf seinem Twitter-Kanal am 6. Oktober 2018





„Die Bundesregierung beschäftigte sich in den letzten Monaten mit sich selbst und kam nicht so recht zum Regieren, und trotzdem hat das Land weiter funktioniert. Vielleicht bräuchten wir eigentlich gar keine Bundesregierung. Doch manches würde einem vielleicht doch fehlen. Horst Seehofer beispielsweise. Immer wenn er bei einer Pressekonferenz einen Witz macht, über den er anschließend nur selbst lacht, erkennt man seine wahre Qualität: Seehoferder ist der Karl Valentin unserer Tage. “

Henryk M. Broder, Journalist und Publizist, auf seinem Blog „Achse des Guten“ am 8. Oktober 2018





„In Wahrheit haben Ostdeutsche permanent grundständigen Schiß. Wer erlebt hat, wie das eigene Land untergeht, hat Angst, daß das erneut passiert. Daß man ein richtiges Leben im falschen Land führen kann, das plötzlich zum falschen Leben im richtigen Land wird. “

Martin Machowecz, Redakteur, in der „Zeit“ vom 4. Oktober 2018