© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 43/18 / 19. Oktober 2018

Meldungen

Deutscher Forschungsjet bis 2022 ausgebucht

Wessling. Vor 106 Jahren genügten Victor Franz Hess noch Ballonfahrten, um die kosmischen Strahlungen zu entdecken und dafür 1936 den Physiknobelpreis zu bekommen. Heute steht von der Drohne bis zum Hubschrauber alles zur Verfügung. Darunter ist seit 2012 das deutsche Forschungsflugzeug Halo (High Altitude and Long Range Research Aircraft) das technologische Nonplusultra Europas. Mit drei Tonnen Nutzlast, einer Reichweite von 10.000 und einer Flughöhe von 15.545 Kilometern ist der umgebaute Jet Gulfstream G 550 optimal für geophysikalische Untersuchungen. Betrieben von einem Konsortium, dem auch die Deutsche Forschungsgemeinschaft angehört, wird der bis 2022 mit Meßkampagnen ausgebuchte Jet verstärkt zur Erfassung der Luftschadstoffe eingesetzt und gilt daher als „unverzichtbar“ in der Klimaforschung (Forschung, 2/18)

 www.halo.dlr.de





Bedingte Zuverlässigkeit des Bio-Siegels bei Eiern

BERLIN. Das Verbot der Batteriehaltung und der Eierstempels zählen zu den größten Erfolgen der Tierschutzbewegung. Die ökologische Eiererzeugung konnte ihren Marktanteil zwischen 2007 und 2017 verdoppeln. Wie der Umweltjournalist Jan Pfeifer nach Recherchen in Brandenburg berichtet, ist auf das EU-Bio-Siegel jedoch nur bedingt Verlaß. Dort bediene man sich eines legalen Tricks, um die Besatzdichte des Stalls zu steigern. Mit eingezogenen Etagen würde man die erlaubte Anzahl von sechs Tieren pro Quadratmeter einfach verdoppeln. 90 Prozent der Eier aus Brandenburg stammten aus solchen Ställen und damit aus Massentierhaltung (Mensch & Tier, 3/18). (dm)

 www.was-steht-auf-dem-ei.de





Fragile Koexistenz von Mensch und Tier

Kathmandu. Die Dezimierung der Yak-Herden durch den vom Aussterben bedrohten Schneeleoparden (Panthera uncia) hat in den Himalaya-Dörfern des Kanchenjunga-Schutzgebietes für die Viehhalter ein existenzbedrohendes Niveau erreicht. Um Abschüssen der 20 verbliebenen Raubkatzen vorzubeugen, hat die Umweltstiftung WWF 2005 eine Versicherungskasse ins Leben gerufen, die Entschädigungen für Viehverluste bezahlt. Das Projekt sei von den Haltergemeinschaften so gut angenommen worden, daß trotz steigender Verlustquoten bisher kein Räuber getötet worden ist. Leider etabliere sich nun zusätzlich der Asiatische Wildhund (Cuon alpines) in der Region. Da dieses „Spitzenraubtier“ nur schwer zu bekämpfen sei, habe sich das buddhistische Sherpa-Volk mit ihnen arrangiert: Die Viehverluste seien der Preis, der für das Zusammenleben mit Wildtieren zu zahlen sei (Geographische Rundschau, 9/18). (li)

 www.wwfnepal.org





Erkenntnis

„Während sich Feministinnen jedweder Couleur so lustvoll wie öffentlich an diesen männlichen Auslaufmodellen abarbeiten, verlieren sie die eigenen Töchter aus den Augen – die eifern abonnierten Influencerinnen nach.“

Heike-Melba Fendel, Inhaberin der Agentur Barbarella Entertainment