Längst vorbei die Zeiten, daß der Berliner Schutzmann an der Ecke mit Schnauzbart und Pickelhaube die preußische Obrigkeit repäsentiert und den Lausejungs mit dem Knüppel droht. „Freund und Helfer“ ist die Devise. Oder – übersetzt in die multikulturelle Gegenwart der Hauptstadt: „Ich arbeite für die Polizei, aber trotzdem kann ich auch dein Homie sein!“ So sprechsingt es ein blau Uniformierter im neuesten Rap-Video, mit dem die Berliner Polizei für Toleranz und Respekt werben möchte. Wobei ein „Homie“ im Szenejargon so etwas wie ein Kumpel ist. Produziert hat das Stück Tahsin Özkan. Der Regisseur hatte in der Vergangenheit ein Video gedreht, in dem der Terroranschlag auf die Satirezeitschrift Charlie Hebdo verherrlicht wurde. Doch Özkan habe sich inzwischen mehrfach von gewaltverherrlichenden, islamistischen Ideen distanziert, teilte die Polizei mit. Der Produzent sei wegen „seiner Erfahrungen als Musikproduzent und seines sozialen Engagements“ ausgewählt und beauftragt worden. „Die Polizei Berlin steht voll und ganz hinter dem Projekt“, teilte die Behörde auf Anfrage der JUNGEN FREIHEIT mit.