© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 44/18 / 26. Oktober 2018

Meldungen

EU-Wahl: Appell von 87 Umweltverbänden

BERLIN. Unter dem Dach des Deutschen Naturschutzringes (DNR) haben 87 Umwelt-, Natur- und Tierschutzverbände ihre „Umweltpolitischen Forderungen zur Europawahl 2019“ formuliert. Wegen „Unzufriedenheit innerhalb der Bevölkerung und Europaskeptizismus“ müsse „die EU die Menschen verstärkt in den Mittelpunkt der Politik stellen“. Dazu seien der „Abbau von Demokratiedefiziten und der Aufbau einer echten Transparenz von Entscheidungsfindungen“ entscheidend. Das Einstimmigkeitsprinzip verhindere eine „progressive Politik“ und blockiere die EU durch Partikularinteressen einzelner Staaten. Die Verbände fordern eine Verteuerung des Flugverkehrs durch eine „europaweite Besteuerung von Kerosin“. Agrarfördermittel dürfe es „nur noch für den Aufbau eines zukunftsfähigen Systems mit konkreten ökologischen Mindeststandards für definierte Leistungen in den Bereichen Umwelt, Klima, Wasser, Boden-, Natur- und Arten- und Tierschutz sowie zum Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft geben“. (ck)

 www.dnr.de





Homo naledi hatte menschenähnliches Hirn

NEW YORK. In der Stammlinie des Menschen fällt Homo naledi durch ein kleines Gehirn auf, das kaum größer ist als das des Schimpansen. Anhand von Fossilien, die in der Rising-Star-Höhle und der Dinaledi-Kammer in Südafrika entdeckt wurden, konnten US-Anthropologen um Ralph Holloway (Columbia University) jedoch nachweisen, daß diese vor etwa 300.000 Jahren zeitgleich mit Homo sapiens lebende Art trotz geringen Hirnvolumens zu den Homininen zählt. Schädelausgüsse bewiesen, daß die Hirnstruktur im Bereich der Frontallappen eher der des modernen Menschen entspreche. Die Auswirkungen der gehirnanatomischen Besonderheiten auf die kognitiven Fähigkeiten seien aber „schwer abzuschätzen“. Sprachvermögen, Verhaltensplanung und Werkzeuggebrauch scheinen aber vorhanden gewesen zu sein (Naturwissenschaftliche Rundschau, 8-9/18). (dg)

 pnas.org





West-Nil-Virus-Infektion bei Tierarzt in München

MÜNCHEN. Am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr wurde der erste heimische Fall einer West-Nil-Virus-Infektion (WNV) entdeckt. Der betroffene Tierarzt aus München habe sich aber wohl nicht durch einen Mückenstich, sondern bei der Untersuchung eines Bartkauzes mit dem Tropenfieber angesteckt. Nach Angaben der EU-Seuchenschutzbehörde ECDC seien in diesem Jahr bereits 1.300 WVN-Fälle in Europa registriert worden. Die höchsten Ansteckungszahlen gab es in Serbien, Griechenland und Rumänien. (fis)

 instmikrobiobw.de





Erkenntnis

„Enzyme sind großartig, weil sie so extrem selektiv sind. Sie können mit einem Teil des Moleküls Chemie betreiben und einen anderen Teil völlig unberührt lassen.“

Frances Hamilton Arnold, Professorin für Chemieingenieurwesen am California Institute of Technology