© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 45/18 / 02. November 2018

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Umfrage: Kirchensteuer nicht mehr einziehen

ERFURT. Eine Mehrheit der Deutschen ist der Meinung, daß ein Einzug der Kirchensteuern durch den Staat abgeschafft werden sollte. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa Consulere. Demzufolge plädierten 63 Prozent der Befragten dafür, daß der Staat die Kirchensteuern nicht mehr einzieht. Jeweils 13 Prozent stimmen der Aussage nicht zu oder wissen keine Antwort. Zwölf Prozent machen keine Angabe. Am höchsten ist die Zustimmung unter Anhängern der Linkspartei (76 Prozent). Unter den AfD-Wählern sind 74 Prozent der Meinung, der Staat sollte die Kirchensteuern nicht mehr einziehen. Es folgen die Anhänger der FDP (67 Prozent), von Bündnis 90/Die Grünen (66 Prozent) und der SPD (65 Prozent). Mit Abstand am geringsten ist die Zustimmung unter den Unionswählern (54 Prozent). Seit 1953 wird die Kirchensteuer in der Bundesrepublik Deutschland von den Finanzämtern erhoben. Der Staat erhält drei Prozent des Steueraufkommens als Aufwands-entschädigung für seine Dienstleistung. Die Kirchensteuer beträgt in Baden-Württemberg und Bayern acht Prozent, in den übrigen Bundesländern neun Prozent der Lohn- oder Einkommensteuer. Ferner sind 59 Prozent der Befragten der Auffassung, daß die beiden großen Kirchen in Deutschland auf die Staatsleistungen verzichten sollten. 13 Prozent stimmen der Aussage nicht zu. 16 Prozent wissen keine Antwort, zwölf Prozent machen keine Angabe. Der Anteil ist bei den Konfessionslosen (72 Prozent) am höchsten. Unter katholischen Christen sind 58 Prozent der Auffassung, daß die großen Kirchen auf die Leistungen verzichten sollten, unter landeskirchlichen Protestanten 53 Prozent. Unter den freikirchlichen Christen stimmen der Aussage nur 46 Prozent zu. Die Staatsleistungen gehen zurück auf den sogenannten Reichsdeputationshauptschluß von 1803. Damals waren als Entschädigung für die Enteignung von Kirchengütern zeitlich unbegrenzte Zahlungen des Staates an die Kirchen vereinbart worden. Diese Zuwendungen leisten die Bundesländer – mit Ausnahme von Bremen und Hamburg – als Rechtsnachfolger der damaligen deutschen Staaten. An der Befragung beteiligten sich 2.061 Personen ab 18 Jahren. (idea/JF)





Ausstellung mit Luther-Bildern eröffnet

ATTENDORG. Eine Ausstellung mit Luther-Bildern aus sechs Jahrhunderten ist seit Donnerstag dieser Woche in der Erlöserkirche der evangelischen Kirchengemeinde der sauerländischen Hansestadt Attendorn zu sehen. Die Darstellungen reichen von Gemälden aus der Werkstatt der beiden Lucas Cranach im 16. Jahrhundert bis hin zu Bildern in die unmittelbare Gegenwart. (tha)

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