„Vampirbegräbnisse“ für Malariaopfer in Italien
TUCSON. Zur Mitte des 5. Jahrhunderts n. Chr. gab es in der Region Umbrien nördlich von Rom eine sehr folgenschwere Malaria-Epidemie, welche auch zahlreiche Kinder das Leben kostete. Davon zeugt unter anderem der antike Friedhof in der Gemeinde Lugnano in Teverina (Provinz Terni), den die Menschen dort heute noch „La Necropoli dei Bambini“ nennen. Hier graben seit 1987 Archäologen der University of Arizona unter der Leitung von David Soren. Diese entdeckten in letzter Zeit immer wieder unzweifelhafte Belege dafür, daß die Kinder ein sogenanntes „Vampir-Begräbnis“ erhielten, mit dem die Wiederauferstehung der Toten und allerlei daraus resultierendes Unheil verhindert werden sollte (Mitteilung der University of Arizona vom 11. Oktober 2018). Man hatte den verstorbenen Mädchen und Jungen nämlich Steine in den Mund gesteckt oder ihnen Rabenkrallen, Krötenknochen und Kadaver von Hundewelpen mit ins Grab gegeben. Anderen wiederum waren die Extremitäten mit Steinhaufen fixiert worden. (ts)
Pompeji: Vesuv-Ausbruch wohl an anderem Datum
POMPEJI. Angeblich erfolgte der verheerende Ausbruch des Vulkans Vesuv am 21. August 79 n. Chr. So jedenfalls vermelden es zwei Briefe von Plinius dem Jüngeren an den Geschichtsschreiber Tacitus aus dem Jahre 106. Allerdings existieren davon nur Abschriften – und deren Angaben sind widersprüchlich und uneindeutig. Deshalb kann es durchaus sein, daß das dramatische Ereignis in Wirklichkeit an einem ganz anderen Tag des Jahres 79 stattfand. Und tatsächlich fanden jetzt italienische Archäologen bei der Ausgrabung zweier römischer Villen in Pompeji deutliche Hinweise auf ein alternatives Datum (Pressemitteilung des Parco Archeologico di Pompei vom 16. Oktober 2018). In dem Gebäudekomplex hatten antike Bauleute im Jahr des Untergangs der Stadt mit Kohle an die noch zu streichenden Wände gekritzelt, einer der Handwerker habe es am 17. Oktober mit dem Essen übertrieben. Vor diesem Hintergrund ist es wohl ratsamer, von einer Eruption des Vesuv im Spätherbst 79 n. Chr. auszugehen. (ts)
Erste Sätze
„Mit dem Wort Nachrichten bezeichnen wir die ganze Kenntnis, welche man von dem Feinde und seinem Lande hat, also die Grundlage aller eigenen Ideen und Handlungen.“ [Clausewitz]
Harry Pross: Die meisten Nachrichten sind falsch. Für eine neue Kommunikationspolitik, Stuttgart 1971
Historisches Kalenderblatt
3. November 1948: Der in Bonn tagende Parlamentarische Rat, eine von zehn deutschen Länderparlamenten der drei Westzonen gewählte Versammlung, bestimmt in Rückgriff auf die Weimarer Republik Schwarz-Rot-Gold als zukünftige Bundesfarben.