© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 46/18 / 09. November 2018

DVD: Wild in the Country – Lied des Rebellen
Elvis als James Dean
Werner Olles

Nach dem renommierten Erstlingsroman „Das verlorene Land“ von J. R. Salamanca drehte Philip Dunne 1960/61 im kalifornischen Napa Valley „Wild in the Country“ (dt. Titel: „Lied des Rebellen“). Es war Elvis Presleys siebter Film und seine letzte tragende Charakterrolle. Das Drehbuch von Clifford Odet erzählt die Geschichte des zwanzigjährigen Glenn Tyler (Elvis Presley), der in einem schwierigen Umfeld aufgewachsen ist und durch seine aufbrausende Art immer wieder für Ärger sorgt und mit dem Gesetz in Konflikt kommt. Das gipfelt schließlich darin, daß er unter Alkoholeinfluß fast seinen älteren Bruder Hank tötet.

Vor Gericht steht ihm die Psychiaterin Irene Sperry (Hope Lange) zur Seite und hilft ihm, durch Therapiestunden ein neues Leben zu beginnen. Glenn verläßt seine Familie und zieht zu seinem Onkel Rolfe, dem er in dessen Getränkeladen hilft. Rolfes Tochter Noreen (Tuesday Weld) hat indes schon lange ein Auge auf Glenn geworfen, allerdings ist da auch noch seine bodenständige Jugendfreundin Lee Parsons (Millie Perkins). Die durchtriebene Noreen versucht mit allen Mitteln, Glenn zu verführen, was ihr dann auch gelingt. Doch Glenn ist unsterblich in die ein paar Jahre ältere Irene verliebt, was für weitere Verwicklungen sorgt …

Für die Rolle der Psychiaterin war eigentlich die französische Schauspielerin Simone Signoret vorgesehen, die aber aus gesundheitlichen Gründen ausfiel, und Drehbuchautor Clifford Odet verließ die Crew bereits vor Beginn der Dreharbeiten, weil er die ständigen Einmischungen von Presleys Manager nicht länger ertragen konnte. Dieser wollte „Wild in the Country“ zu einem typischen „Elvis Presley-Film“ mit vielen Songs machen, doch spielte da selbst sein sonst williger Schützling nicht mit. So singt er gerade einmal vier Lieder, darunter den Titel-Song „Wild in the Country“.

Elvis wandelte in dem Film unverkennbar auf den Spuren von James Dean, was naturgemäß nicht klappte, da er an dessen Schauspielkunst nicht im entferntesten heranreichte. Dennoch füllt er seine Rolle recht passabel aus und liefert eine für seine Verhältnisse überzeugende Darstellung ab. Insofern ist „Wild in the Country“ durchaus für Elvis-Fans unverzichtbar.

DVD/Blu-ray: Wild in the Country – Lied des Rebellen, Koch Media 2018, Laufzeit etwa 110 Min.