© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 46/18 / 09. November 2018

Bescheidene Erfolge bei Zuwanderung Hochqualifizierter
Wirkliche Fachkräfte sind rar
(dg)

Gegen die seit dem „Willkommenssommer“ 2015 meist ins deutsche Sozialsystem Eingewanderten beläuft sich die Zahl der dringend benötigten Hochqualifizierten auf kümmerliche 81.000. Eine Zahl, die freilich alle an diese Klientel seit Einführung der Blue Card EU (2012) vergebenen Aufenthaltstitel umfaßt. Aktuell sind es 53.000 Personen, die aufgrund eines in Deutschland anerkannten Studienabschlusses hierzulande einer befristeten Beschäftigung nachgehen. Inder, die schon in der Vergangenheit am häufigsten eine Blaue Karte beantragten, machen auch im ersten Quartal 2018 mehr als ein Viertel dieser Personengruppe aus. Damit ist das indische Kontingent so groß wie der Anteil der hochqualifizierten Arbeitnehmer aus Rußland, China und der Türkei zusammen. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, das die Blue-Card-Statistik führt, verbucht die äußerst bescheidene Zahl gleichwohl als Erfolg (Forschung & Lehre, 9/2018). Zumal im ersten Quartal 2018 eine Zunahme von 18,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu verzeichnen war. Die Behörde sieht darin den Beweis, daß ausländische Fachkräfte in Deutschland zufrieden seien und „Hochqualifizierte nach Deutschland wollen“. Ähnlich „attraktiv“ sind deutsche Hochschulen noch nicht, da sie mit Heidelberg und der TU München erst Platz 47 und 48 im Shanghai-Ranking besetzen. 


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