© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 46/18 / 09. November 2018

Meldungen

Deutschland fällt bei Maschinen-Lernen zurück

München. Deutschland ist bei der Grundlagenforschung zum maschinellen Lernen (ML) „gut aufgestellt“, es hapere jedoch mit der Umsetzung im Markt, geht aus einer Studie unter Führung der Fraunhofer-Gesellschaft hervor. US-Technologiekonzerne hätten „uneinholbare Vorsprünge gegenüber deutschen Mittelständlern mit schmaler Datenbasis“, weil sie über „riesige Datenbestände“ verfügen. Die Bundesregierung förderte die Studie, um einen Überblick über „Kompetenzen, Anwendung und Forschungsbedarf“ des ML zu erlangen. Die USA und China liefern sich unterdessen ein globales Wettrüsten um diese wirtschaftlich und strategisch entscheidenden Technologien (weiter.vorn, 3/2018). Ausgelöst wurden die rasanten Fortschritte der Künstlichen Intelligenz durch neue Methoden des Deep Learning, die mit künstlichen neuronalen Netzen arbeiten (JF 29/18). (dm)





Asteroid: Erde erholte sich in 30.000 Jahren

Stuttgart. Die bekanntesten Resultate des vor 66 Millionen Jahren erfolgten Asteroideneinschlags auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán sind das Aussterben der Dinosaurier und die Verdunkelung der Erde, die zum weitgehenden Erliegen der Photosynthese führte. Trotz dieser ökologischen Katastrophe hat sich die Erde in geologisch kurzer Zeit von 30.000 Jahren erholt. Dies zeigen Sedimente aus dem Boden des 180 Kilometer breiten und 10 Kilometer tiefen Kraterbodens, die Forscher unter Leitung von Christopher M. Lowery (University of Texas) analysierten. Das Probematerial widerlegt damit die bisher geltende Annahme, wonach im Krater durch Freisetzung toxischer Schwermetalle und Sauerstoffmangel eine Todeszone entstanden sei. Eine Öffnung hin zum Golf von Mexiko, durch die der Krater ständig frisches Meerwasser erhielt, habe dies verhindert (Naturwissenschaftliche Rundschau, 8/9-2018). (dg)





Produktivität in Gruppen sinkt im Alter nicht

Bonn. Die Produktivität in Arbeitsgruppen sinkt mit zunehmendem Alter nicht. Zu diesem Schluß sind zwei Studien des Center for the Economics of Aging am Münchner Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik gelangt. In Teams, die kompliziertere Vorgänge bearbeiteten, stieg die Produktivität mit dem Alter sogar an, was den hohen Wert von Erfahrung beweise, die mit Streßresistenz korreliere. Nur bei Routinetätigkeiten nahm die Produktivität zum 65. Lebensjahr hin ab. Zugrunde liegen vergleichende Untersuchungen körperlicher und kognitiver Fähigkeiten bei älteren und jüngeren Mitarbeitern eines Lkw-Montagewerks sowie eines Finanzdienstleisters, die in Arbeitsgruppen arbeiteten. (Forschung & Lehre, 9/2018) (rs)





Erkenntnis

„An der Frage, wie sich das Abc am besten vermitteln läßt, scheiden sich seit langem die Geister. Zuletzt sprach immer mehr für die klassische Didaktik, den systematischen Fibelansatz. Dessen Konkurrenz steht nun offenbar vor dem Aus.“

Christiane Gelitz, Psychologin