© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 49/18 / 30. November 2018

Zitate

„Eine wachsende Polyamorie-Bewegung wirbt um öffentliche Akzeptanz von Liebesbeziehungen zwischen mehr als zwei Personen. (…) Der Staat hat nämlich Interesse daran, daß Menschen in stabilen Gemeinschaften füreinander Verantwortung übernehmen. Und es gibt keinen Grund, warum das nicht auch zwischen mehr als zwei Erwachsenen oder unter Geschwistern möglich sein sollte. Die konservative Befürchtung, daß mit der Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben noch nicht das Ende der Debatte erreicht ist, mag also in ihrer emotionalen Panik veraltet wirken. Rein logisch stimmt das aber, und das ist auch gut so.“

Antje Schrupp, Chefredakteurin des Kirchenblatts „Evangelisches Frankfurt“, im Deutschlandradio Kultur am 21. November 2018





„‘Die Würde des Menschen ist unantastbar.’ (...) Der Satz, den die Kanzlerin so gerne zitiert, wurde deshalb zum ersten Artikel des Grundgesetzes, weil sich der Staat willkürliche Gewalt gegen seine Bürger herausgenommen hatte. Niemand hätte damals vermutet, daß er eines Tages dazu dienen könnte, den Staat angesichts globaler Herausforderungen ohnmächtig erscheinen zu lassen. Die CDU wird noch schwer daran zu tragen haben.“

Jasper von Altenbockum, Redakteur, in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom 22. November 2018





„Man stelle sich vor, die fleißigen Deutschen fahren nicht mehr tagtäglich emsig mit ihrem Diesel im Stau über löchrige Straßen zur Arbeit, um die nötigen Transfermilliarden für Europa zu erwirtschaften, sondern sie suchen in der kollabierenden Energiewende nach Strom für ihre Häuser und Elektroautos. Zugleich handeln sie ihr Zusammenleben täglich mit Uno-Migranten aus, die sie in ihre Sozialsysteme zu integrieren haben und mit denen sie gemeinsam über eine neue Währung nachdenken, nachdem der Euro zuletzt auch mit den aberwitzigsten Algorithmen schlechterdings nicht mehr zu ‘retten’ war. “

Carlos A. Gebauer, Anwalt und Publizist, in der Dezember-Ausgabe von „eigentümlich frei“





„Die 1.001 Delegierten des Hamburger Parteitages dachten, sie müßten nur einen neuen Vorsitzenden bestimmen. Und jetzt geht es plötzlich um Inhalte. Angela Merkel hat noch nicht entschieden, ob sie sich einem Mehrheitsvotum des Parteitages beugen soll, wenn dieser den UN-Migrationspakt ablehnt. Der von ihr installierte Leiter der Antragskommission, Thomas de Maizière, ihr langjähriger Minister, teilte vorsorglich mit, daß der Parteitag kein imperatives Mandat besitze. Die Kanzlerin sei in ihrer Entscheidung frei. Was er eigentlich meint ist dieses: Die Basis nervt.“

Gabor Steingart, Journalist, in seinem „Morning Briefing“ am 27. November 2018





„Wenn das Geld in den derzeit noch reichen Ländern demnächst knapp wird, werden auch die NGOs ihre Gürtel enger schnallen und sich andere Betätigungsfelder suchen müssen, z.B. Hausaufgabennachhilfe in sozialen Brennpunkten anstelle von Kreuzfahrten im Mittelmeer.“

Henryk M. Broder, Kolumnist und Publizist, am 27. November auf „Welt“ online