© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 49/18 / 30. November 2018

Feiertag der Woche
Ein Hoch auf die Frauen
Christian Vollradt


Berlin möchte zu Bayern aufschließen. Nein, nicht in Sachen Produktivität, Schuldenabbau oder Spitzenposition im Bildungswesen. Sondern bei der Anzahl gesetzlicher Feiertage. 13 sind es im Freistaat, an der säkularen Spree bisher nur neun. Der Reformationstag, den andere protestantisch-norddeutsch geprägte Länder wieder eingeführt haben, rangierte – in seltener Übereinstimmung – nur bei AfD und der Evangelischen Kirche ganz oben. Weitere Vorschläge: der 17. Juni (bevorzugt von Teilen der CDU sowie dem Stasi-Unterlagen-Beauftragten Roland Jahn), der 18. März (gefiele vor allem dem Regierenden Bürgermeister Michael Müller) oder der 8. Mai (Begeisterung bei der Linkspartei). Nun aber soll es als kleinstes gemeinsames rot-rot-grünes Vielfaches der „Internationale Weltfrauentag“ am 8. März werden. Der war noch nicht mal in der DDR ein arbeitsfreier Tag. Die Steuerzahlerinnen in Bayern (und Baden-Württemberg und Hessen) dürfen demnächst auch den Berliner Männern einen freien Tag spendieren. Darauf eine rote Rose – und einen kräftigen Schluck aus der Molle.