Verband Familienarbeit verteidigt Spahn-Idee
VillingeN. Der überparteiliche Verband Familienarbeit hat Jens Spahn (CDU) gegen die harsche Kritik aus grünlinken und Wirtschaftskreisen vehement verteidigt. Der Vorstoß des Bundesgesundheitsministers, von Kinderlosen höhere Beiträge zur Renten- und Pflegeversicherung zu verlangen, sei „sachlich richtig“, erklärte Verbandschefin Gertrud Martin. Offensichtlich solle Spahns Vorschlag „zerredet werden“, aber die Folgen des fehlerhaften Sozialrechts in Form zunehmender Familienarmut seien unübersehbar: „Sie haben auch zum Geburtendefizit beigetragen, was wiederum unser Rentensystem untergraben hat“, meinte Martin. Auch bei der Kranken- und Pflegeversicherung würden Familien benachteiligt, weil „über die Hälfte der Krankheitskosten von den Rentnern verursacht werden, aber nur zehn von den Kindern“, erläuterte Verbandsvize Johannes Resch. Der um 0,25 Prozent höhere Pflegebeitrag bei Kinderlosigkeit spiele „nur eine symbolische Rolle“. Ein „echter Generationenvertrag“ müsse zudem nicht nur abhängig Beschäftigte, sondern auch Selbständige und Beamte umfassen, forderte Resch. (fis)
EasyJet profitiert von Air-Berlin-Insolvenz
LUTON. Für die britische Luftlinie EasyJet wird die Teilübernahme von Landerechten, Kurz- und Mittelstecken sowie von Flugzeugen von Air Berlin offenbar ein gutes Geschäft. Das geht aus dem EasyJet-Bericht über das im September abgelaufene Geschäftsjahr 2017/18 hervor. Die nach der irischen Ryanair zweitgrößte europäische Billigfluggesellschaft steigerte ihre Passagierzahl um 10,2 Prozent auf 88,5 Millionen. Der Umsatz stieg um 16,8 Prozent auf 5,9 Milliarden Pfund (6,7 Milliarden Euro). Der Vorsteuergewinn kletterte von 385 auf 445 Millionen Pfund – und das obwohl die Anlaufverluste bei der Übernahme des Air-Berlin-Drehkreuzes Berlin-Tegel 152 Millionen Pfund betrugen. Die EasyJet-Passagierzahl in Deutschland soll im kommenden Geschäftsjahr von zwölf auf 14 bis 15 Millionen steigen. EasyJet ist auf einigen innerdeutschen Strecken inzwischen der einzige Anbieter. (fis)
Zahl der Woche
4,98 Millionen Rentner müssen 2019 Steuern zahlen. Das sind 48.000 Senioren mehr als im laufenden Jahr. Allein durch die Rentenerhöhung von 3,2 Prozent im Westen und 3,9 Prozent im Osten ergeben sich Steuermehreinnahmen in Höhe von 410 Millionen Euro. (Quelle: Bundesfinanzministerium)