© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 49/18 / 30. November 2018

Meldungen

Keramik-Akku verdoppelt Reichweite von E-Autos?

Ann Arbor. Wissenschaftler der University of Michigan haben eine Batterie entwickelt, die bei gleichem Volumen die Reichweite von Elektroautos von derzeit 300 auf 600 Kilometer verdoppeln soll. Das gelang mit einem Lithium-Metall-Akku, bei dem der flüssige durch einen keramischen Leiter ausgetauscht wurde. Diese Batterie weist nach Angaben des Entwicklers Jeff Sakamoto, der seit seiner Mitarbeit bei der Nasa-Marserkundung (2003) an Lithium-Ionen-Batterien forscht, drei Vorteile auf: Der keramische Elektrolyt ist unbrennbar, so daß Kurzschlüsse ohne gefährliche Folgen bleiben. Der keramische Film stabilisiert die Oberfläche der verformungsanfälligen Elektrode, und die Ladezeit verkürzt sich im Vergleich zu anderen Prototyp-Zellen von 20 bis 50 auf ein bis drei Stunden (Bild der Wissenschaft, 11/18). (rs)

 mse.engin.umich.edu




Gute Nachrichten aus der westlichen Antarktis

Lyngby. Klimaforscher und Politiker warnen davor, daß der Meeresspiegel ab 2100 um bis zu drei Meter ansteigt, sollten die Gletschermassen der Antarktis infolge der Erderwärmung weiter wie bisher schmelzen. Studien der Technischen Universität von Dänemark (DTU) bieten ein komplexeres Bild. GPS-Messungen zeigen, daß die Erdkruste in der westlichen Antarktis mit einer Ausgleichsbewegung auf den Gletscherschwund reagiert und ihn mit einer Hebungsrate von 41 Millimetern pro Jahr abbremst. Das sei eine gute Nachricht, urteilt der Meteorologe Sven Titz. Selbst bei einem mittleren Temperaturanstieg um 2,8 Grad bis 2100 hätten diese Südpol-gletscher die Chance, sich zu stabilisieren. Nur bei einer extremen Erwärmung würden die Eisschilde komplett abschmelzen (Spektrum der Wissenschaft, 11/18). (ck)

 www.space.dtu.dk





Schmetterling des Jahres 2019: Schachbrettfalter

DÜSSELDORF. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat den Schachbrettfalter (Melanargia galathea) zum „Schmetterling des Jahres 2019“ gekürt. Damit solle auf die Bedrohung dieser Art durch die intensive Landwirtschaft aufmerksam gemacht werden, erklärte Jochen Behrmann von der BUND-Naturschutzstiftung. (fis)

 www.bund.net/





Erkenntnis

„Wenn die Lehre an den Universitäten finanziell ausgehungert wird und Forschungsgelder nur noch über Drittmittelanträge zu bekommen sind, dann werden nur noch die Themen bearbeitet, die in der science economy gerade Konjunktur haben.“

Matthias Gronemeyer, Philosoph