© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 50/18 / 07. Dezember 2018

Meldungen

Homo-Segnung heißt jetzt offiziell Trauung

FRANKFURT/MAIN. In der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) heißen die Segnungen für gleichgeschlechtliche Partner ab 2019 offiziell Trauungen. Das beschloß die Landessynode mit großer Mehrheit am 30. November in Frankfurt am Main. Die Landeskirche bietet die Segnungen homosexueller Partner seit 16 Jahren an. Seit 2013 sind sie der Trauung gleichgestellt. In dem verbindlichen Leitfaden für die kirchliche Praxis, der „Lebensordnung“, blieben die Bezeichnungen aber bisher unterschiedlich. Seit 2002 haben in Hessen-Nassau nach Angaben der Landeskirche über 320 gleichgeschlechtliche Partnerschaften die Möglichkeit genutzt, vor dem Traualtar um den Segen Gottes zu bitten. Zum Vergleich: Allein 2017 wurden rund 3.600 heterosexuelle Paare kirchlich getraut. Mit der neuen Regelung wurde auch der bisherige Vorbehalt bei Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare für einzelne Kirchenvorstände oder Geistliche abgeschafft. Sie konnten sie bisher grundsätzlich ablehnen. Nun gilt, daß sie aus seelsorglichen Erwägungen oder Glaubensüberzeugungen eine Amtshandlung im Einzelfall verweigern können. Kirchenpräsident Volker Jung (Darmstadt) sagte dazu, Geistliche müßten bei der Ablehnung einer gleichgeschlechtlichen Trauung auch künftig nicht mit dienstrechtlichen Konsequenzen rechnen. (idea/JF)





Embryonen bald nach Intelligenz selektieren?

BERLIN. Durch Gentests wird es bald möglich sein, Embryonen nach der Intelligenz zu selektieren. Das berichtete die Welt am Sonntag (Ausgabe vom 2. Dezember). US-amerikanische Firmen hätten Verfahren entwickelt, die eine Voraussage über die geistigen Fähigkeiten ungeborener Kinder ermöglichten. So könne das Unternehmen „Genomoc Prediction“ (Genetische Vorhersage, North Brunswick im US-Bundesstaat New Jersey) schon heute durch einen Test feststellen, ob ein Kind später wahrscheinlich einen weit unterdurchschnittlichen Intelligenzquotienten haben werde. Das Verfahren lasse sich bereits wenige Tage nach der Verschmelzung von Eizelle und Spermium durchführen. „Eine weitergehende Anwendung liegt auf der Hand, denn mit dem gleichen Test, der einen Embryo mit möglicherweise extrem niedrigem IQ aussortiert, ließe sich auch einer mit einer besonders günstigen Veranlagung finden“, schreibt die Zeitung. Besonders in Fällen künstlicher Befruchtung könnten Embryonen in naher Zukunft nach dem voraussichtlichen Intelligenzquotienten ausgesucht werden. Schon heute könnten junge, gesunde Paare dabei zwischen bis zu zehn Embryonen aussuchen. Die Zahl lasse sich noch steigern, wenn es gelinge, menschliche Eizellen auch aus körpereigenen Stammzellen zu gewinnen. (idea/JF)