© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 50/18 / 07. Dezember 2018

JF-Intern
Glück gehabt!
(JF)

Erinnern Sie sich noch an das Schock-Foto, das kurz nach dem 11. September 2001 digital umging und einen lächelnden Touristen auf dem Aussichtsdach des New Yorker Welthandelszentrums zeigte – nichts ahnend von dem Jet, der hinter ihm im Bild auf den Büroturm zurast? Eine Fälschung. Und doch beschlich den Kollegen Moritz Schwarz beklemmende Erinnerung. 

Denn fast wäre quasi er der angebliche Tourist gewesen – vor 25 Jahren, beim heute so genannten „vergessenen ersten 11. September“: als 1993 zum Teil als Asylbewerber in die USA gekommene Islamisten versuchten, mit einer Lieferwagen-Bombe die Türme zu sprengen. Gleichzeitig mit ihnen befand sich, nichts ahnend, der Kollege am Morgen seines ersten Reisetages im WTC und erwog, eben jene Aussichtsplattform zu besteigen – bevor er sich wegen trüben Wetters anders entschied. 

Kurz darauf explodierte die Bombe, sechs Menschen starben. Wäre der Wagen nicht an der baustatisch „falschen“ Stelle abgestellt worden, wäre ein Turm auf den anderen und beide auf Manhattan gestürzt – Experten halten heute bis zu 100.000 Tote für möglich. Darunter dann vielleicht auch ... Nun, manchmal sind eben auch Journalisten näher dran, als ihnen lieb sein kann. 




In aufrichtiger Anteilnahme trauern wir um unseren langjährigen Freund und Autor

Prof. Dr. Jost Bauch

* 1. Mai 1949       † 2. Dezember 2018

Wir werden ihn als einen liebenswerten und allseits geschätzten Kollegen in Erinnerung behalten und ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren.

JUNGE FREIHEIT

Wochenzeitung für Debatte