© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 51/18 / 14. Dezember 2018

Lesereinspruch

Moritz Grün

Zu: „‘Reflexartig, wie Pawlowsche Hunde’“, im Gespräch mit Walter Krämer (JF 49/18)

Wie Redakteur Moritz Schwarz die Interviews führt, ist befremdlich, besonders im Gepräch mit Professor Walter Krämer über die Abgashysterie. So klingen die Fragen wie die eines taz-Journalisten, da sie meist nicht fragend, sondern feststellend formuliert sind, etwa: „Aber Zahlen – Emissionsmengen, Grenzwerte etc. – lügen doch nicht“, wo doch jeder weiß, daß der Grenzwert von 40 Mikrogramm Stickoxid ein ideologischer Wert zur Vernichtung der Automobilindustrie ist. Dann gibt er noch eins drauf mit „bis zu achttausend deutsche Stickoxid-Opfer pro Jahr können Sie doch nicht wegdiskutieren“. Kein Arzt wird ernsthaft diese Behauptung bestätigen. Dann spricht Schwarz dem Professor Krämer auch noch die Kompetenz ab, die Horrorzahlen überhaupt beurteilen zu können. Wenn es Probleme bei der Verifikation von Zahlen gibt, dann ist dies wohl eher eine Domäne der Journalisten, leider auch bei der JF. Sicher sollten Interviewfragen auch provozieren, aber rot-grüne Weltverbesserungsideologie bleibt der „Qualitätspresse“ vorbehalten, Herr Moritz Grün!

Manfred Müller, Niedernhausen