© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 51/18 / 14. Dezember 2018

Konservativ sein heißt auf Haß und Ausgrenzung setzen
Schwarz-grüne Haltung
(ob)

Die Idee einer Konservativen Revolution ist ein Virus“, der die CDU/CSU beschädigt habe. Obwohl von Alexander Dobrindt (CSU) ohnehin nur als bayerischer Wahlkampfgag lanciert und in der Söder-Partei längst vergessen, glaubt die ehemalige Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU), das Virus wirke in der Union gefährlich fort. Konservativ zu sein sei für CDU aber nie genug gewesen. Dies zeige ihre Gründungsgeschichte. Nach 1945 hätten neben Christlich-Sozialen und Liberalen zwar Konservative eine der „drei Wurzeln“ der Union gebildet. Aber die „verbindende und prägende Kraft“ habe das gegen alles Totalitäre gerichtete „C“ ausgemacht, wie die aufgrund von Plagiaten verhinderte Doktorin doziert. Aus katholischer Soziallehre und evangelischer Sozialethik hätten sich in der CDU/CSU „Haltungen, Werte und Prinzipien“ entwickelt, die mit „nationalistischen Anleihen und nostalgischer Rückbesinnung“,  „Neid, Spaltung, Haß und Ausgrenzung“ unvereinbar seien, Begriffe, die Schavan mit Konservatismus assoziiert (Herder-Korrespondenz, 11/2018). Nicht nur die eigene Parteigeschichte lehre dies. Auch das jüngste Buch Winfried Kretschmanns, des grünen Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, sei eine „lohnende Lektüre für die, die sich gerne konservativ nennen“, denn es handle von Schwarz und Grün verbindenden „Haltungen und Prinzipien“. 


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