© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 02/19 / 04. Januar 2019

Meldungen

Vater von Billy Six erhebt schwere Vorwürfe

Berlin. Edward Six, der Vater des in Venezuela inhaftierten deutschen Reporters Billy Six (JF 50/18 und 51/18), hat gegenüber der JUNGEN FREIHEIT schwere Vorwürfe gegen die Deutsche Botschaft in Caracas und das Auswärtige Amt erhoben. Demnach habe die zuständige Ansprechpartnerin in der Botschaft erklärt, „man mische sich nicht in laufende Verfahren ein“. Bis heute habe die Familie keine Informationen erhalten, welche Möglichkeiten die Botschaft außer einer konsularischen Betreuung noch sehe. Zudem sei seine Kontaktperson zwischendurch in den Urlaub gefahren, so Six weiter. „Der absolute Negativhöhepunkt war jedoch ein anderer. Unsere Bitte an das Auswärtige Amt und an die Deutsche Botschaft, die dringend notwendigen Medikamente gegen das Dengue-Fieber für Billy zu besorgen und sie dann am Gefängnistor abzugeben, wurde schlicht abgelehnt.“ Dankbar zeigte sich Edward Six gegenüber Deniz Yücel. Der Welt-Journalist, der ein Jahr in der Türkei inhaftiert war, schrieb bei Twitter: „Die Freiheit des Wortes gilt oder gilt nicht. Sie ist unteilbar. Darum selbstverständlich: #FreeBilly.“ (gb)






2018 wurden 80 Journalisten getötet

BERLIN. 2018 wurden weltweit mindestens 80 Journalisten getötet, fünfzehn mehr als 2017. Mehr als die Hälfte sei gezielt wegen der medialen Tätigkeit ermordet worden. Die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ hat diese Zahlen Ende Dezember in ihrem Jahresbericht vorgestellt. Demnach wurden In Afghanistan kamen fünfzehn Journalisten gewaltsam ums Leben, elf in Syrien, neun in Mexiko, acht im Jemen und sechs in Indien. 36 Journalisten wurden außerhalb von Kriegsregionen ermordet. Weltweit sitzen außerdem 346 Menschen aufgrund ihrer journalistischen Arbeit im Gefängnis, etwa die Hälfte von ihnen in fünf Ländern: China, Ägypten, der Türkei, Iran und Saudi-Arabien. 150 seien laut der Erhebung keine professionellen Reporter, sondern Nutzer sozialer Netzwerke. Zudem gelten 60 Journalisten als entführt. Bis auf einen sollen sich alle in der Gewalt von Gruppen im Nahen Osten befinden. „Reporter ohne Grenzen“ forderte einen UN-Sonderbeauftragen für den Schutz von Journalisten und wirksamere völkerrechtliche Vorschriften. (gb)